Martin hat geschrieben:Michassammy hat geschrieben:vernebelte, undenkende Marionette, auf sowas steht die US-Armee tztz....
Ganz "nebenbei" (weil -> wird sehr selten erwähnt) flog kurze Zeit später auf Nagasaki ja noch "Fatman" aus der "Bockscar" (B-29), dessen Pilot Charles Sweeney '04 verstarb...
Ob die beiden Piloten seinerzeit wirklich vernebelt und undenkend waren :?: Ob man die Gedanken dieser beiden Piloten überhaupt nachvollziehen kann :?:
Ich kann es nicht...
Gruß Martin
ihr macht da nen relativ schweren gedanklichen fehler...
ihr beurteilt das nach heutigem wissen und moraldenken.
das klappt natürlich in der weise ned.
man muss sich die damalige situation vor augen halten und auch den damaligen wissensstand über atomare waffen "aneignen", nur ann kann man nachvollziehen was da in den köpfen vorging.
im übrigen kann eine armee nur funktionieren, wenn eigenes deneken weitgehend abgeschaltet wird. ihr könnt mich jetzt hauen, aber es ist einfach so. und neien, ich habe nicht gedient, war auch nie ein freund davon.
aber wenn mir jemand ein gewehr in die hand drückt und mich in den schlamm schmeisst wehre ich mich eben... der gegenüber macht es nämlich genauso...
man kann durchaus geteilter meinung sein, ob die abwürfe der beiden bomben tatsächlich den krieg wesentlich verkürzten, andererseits sollten wir froh sein, dass das damals gemacht wurde, nur deswegen sind wir im weiteren verlauf der weltgeschichte von mehr und grösseren katastrophen dieser art verschont geblieben.
nachdem die folgen da ablesbar waren haben sich doch glücklicherweise einige dinge anders zugetragen als wenn diese erkenntnisse nicht vorhanden gewesen wären.
es gibt übrigens recht gute literatur zu diesem thema, lohnt sich auf alle fälle, sich da mal ein bisschen damit zu beschäftigen. es existieren z.b. tagebücher von einigen der leutz die die einsätze geflogen haben, teilweise wirlich interessant. die haben sich schon ihre gedanken macht.
aber sie haben eben auch ihre befehle ausgeführt und haben auch an die "gute sache" geglaubt.
wie wenig man über die folgen der nuklearwaffen tatsächlich wusste dokumentiert sich ja aus den heute so gern belächelten "werbefilmchen" und anleitungen für den ernstfall die auch in der zeit nach dem ww2 z.b. bei uns im "aufgeklärten" europa rumgereicht wurden.
wie z.b. diese geschichte mit der aktentasche etc.
auch die soldaten die in den versuchen vor den abwürfen und danach in den wüstengebieten in usa im einsatz waren sind heute schlauer (sofern sie noch leben). wenn man heute die bunkeranlagen und anderen versuchsobjekte auf dem bikini-atoll besucht kann man schön bestaunen, wie die tier- und pflanzenwelt sich "angepasst" hat und unter dem einfluss der radioaktivität eine recht heftige evolution erfahren hat.
das sind aber alles dinge, die erst nach vielen jahren feststellbar waren, in der eigentlichen "heissen" phase des nuklear-hypes war das alles noch nicht so bekannt.
der abwurf der 2. bombe wird übrigens deswegen nicht so "gewürdigt" weil
1. der "erfolg" weitaus geringer war (abwurf bei extrem schlechter sicht und deshalb zielgebiet deutlich verfehlt),
2. das ziel nicht so "lohnend" war (bedingt durch geografische besonderheiten des zielgebietes) und
3. die bombe einen anderen, nicht so wirkungsvollen aufbau hatte.
die aussage der us-administration, dass weitere abwürfe möglich und geplant wären war übrigens nix als theaterqualm, es war zu der zeit keinerlei möglichkeit mehr für weitere bomben vorhanden, weil es nicht genug waffenfähiges material für eine weitere bombe gab:-)
gruss
obelix
p.s.
bevor ich in nen falschen ruf komme: ich bin absoluter kriegsgegner, allerdings auch realistisch genug, um zu wissen, dass es NIE ohne solche konflikte abgehen wird, egal wieviele kriegsgegner und friedensdemonstranten auf die strasse gehen