Eine schnelle Durchölung spielt vorwiegend bei niedrigen Temperaturen eine Rolle. Wo ein 5W noch pumpbar ist, kann ich beispielsweise ein 15W schon mit dem Messer schneiden. Bei einem 0W ist die Pumpbarkeit noch bis -40°C gewährleistet. Dass hochviskoses Öl an Lagerstellen in höherer Quantität haften bleibt als dünneres Öl mag sein. An Zylinderlaufflächen oder am Ventiltrieb ist das aber nach ein paar Umdrehungen wieder weg. Wenn bis dahin kein "Nachschub" aus der Ölwanne kommt (das kann bei einem extremen Beispiel wie einem 15W bei Minusgraden schonmal über 30 Sekunden dauern), werden Reibungspartner nicht mehr sicher voneinander getrennt. An Honstellen dürften sich sowieso immer Ölreste befinden, auch bei im kalten Zustand niedrigviskosen Ölen.Aron hat geschrieben:ein zähes Öl bildet immernoch nen besseren Restfilm als dünnes Zeug. Also wegen der Durchölung kann man wirklich nur sagen das tut dann maximal das schlechtere Öl kompensieren.
Die Einteilung nach "zähes Öl" und "dünnes Zeug" betrifft natürlich auch nur die besagten tiefen Temperaturen.
Ein 0W-40 hat bei 100°C fast genau dieselbe Viskosität wie ein 15W-40 (Sonst würde es ja die SAE-Klasse nicht erfüllen).
Bei höheren Temperaturen ist das 0W sogar temperaturstabiler und hat natürlich den Vorteil, dass es bei Niedrigtemperaturen
wesentlich fließfähiger ist.
So ähnlich wie du es hier darstellst sind Hydrocrack- und Synthetiköle nicht.Aron hat geschrieben: Nochmal zum HC und Vollsynthetischen Öl, diese sind schonmal vom Herstellungsprozess ganz ähnlich und haben mit dem mineralöl fast nix mehr am Hut, beim Vollsynthetischen kann man nur die Eigenschaften noch etwas besser steuern, da das Mineralöl beim Prozess etwas weiter "zerlegt" wird, jedoch ist das Endprodukt ganz ähnlich, letztendlich kommt auf die Viskositätsklassen und Eigenschaften an, wenn man bei den 5w40er Ölen z.B. guckt findet man HC und Vollsynth. Öle mit fast gleichen Eigenschaften, da kann man eigentlich nur sagen... viele Wege führen nach Rom.
Ohne auf den genauen Entstehungsprozess einzugehen (da kann man sich ja im Internet informieren), sieht man den
größten Unterschied beim Viskositätsindex.
HC-Öle haben einen VI von etwa 130, Mineralöle sogar nur einen VI von 100. Um als 10W40 klassifiziert zu werden,
braucht's einen VI von 155. Dementsprechend muss ich also eine passende Menge an VI-Verbesserern beimischen.
Diese unterliegen aber einem Verschleiß, sodass diese Additive mit der Zeit mechanisch zerstört werden und VI so wieder
auf einen niedrigen Wert abfällt. Mit den entsprechenden Folgen was beispielsweise die Temperaturstabilität angeht.
Synthetiköle haben von Grund auf einen Index von bis zu 160. Das heißt es besteht für manche SAE-Klassen nichtmal die
Notwendigkeit VI-Verbesserer hinzuzufügen. Wo keine entsprechenden Additive sind (oder nur sehr wenige) kann auch nichts
kaputt gehen. Das macht Synthetiköle natürlich extrem scherstabil.
Das HC-Öle auf dem Papier recht ähnliche Eigenschaften haben wie Synthetiköle ist ersichtlich.
Diese Werte beziehen sich aber natürlich nur auf ein neues und unbenutztes Öl. Wichtig ist eben
auch, dass all die guten Eigenschaften auch nach Gebrauch, einem bestimmten Verschleiß oder
einer gewissen Laufzeit erhalten bleiben. Und da schneiden Synthetiköle wesentlich besser ab als HC-Öle.
Je nach Qualität der Additivierung sind das mitunter Welten.
Mit freundlichen Grüßen
Edit: Ich hab beim letzten Mal ganz vergessen die Freigabe-Liste von Peugeot einzufügen
Beim EW10J4S ist tatsächlich nur ein 5W-40 vorgeschrieben. Die dazugehörige Begründung hätte ich ja gerne mal.