Tach zusammen!
Wow, ich glaub ich hab seit 7 oder 8 Jahren keinen Beitrag mehr geschrieben (so lange hatte ich keinen PUG mehr), jetzt bin ich wieder da und beschäftige mich gerade mit genau derselben Frage, weil ich mir vor kurzem (den zweiten) 307 HDI 135 geholt hab..
Meine Zusammenfassung:
Ich verstehe dass viele diese Öldiskussionen nerven, aber hier ist es wirklich interessant finde ich...
Aaalso: In meinem Wartungsheft (ist der Facelift-307, gebaut März 2006) ist zwar von den vielgepriesenen 5W30-Leichtlaufölen die Rede, aber damals war 5W30 für den DW10BTED4 gar nicht zugelassen, nur 5W40 nach ACEA A3/B4 oder 10W40. Aber auch auch mein Freundlicher sagt mir: 5W30 mit C2-Spezifikation und PSA-Zulassung soll/muss rein. Im Löwen schwimmt aber seit 2006 (wurde immer beim gleichen Händler gewartet und hat nur einen Vorbesitzer) ausschließlich ein 5W40. Der Händler bei dem ich den Wagen gekauft habe, sagt auch, eigentlich haben sie nur noch das 5W30, das 5W40 geht, das 5W30 ist ein Quäntchen besser.
In einem anderen Thread habe ich gelesen, dass Aron (den ich noch von früher als erfahrenen User kenne) das TopTec 4100 5W40 empfiehlt, das entspricht A3/B4 und ist auch noch aschearm und bei hohen Temperaturen nicht so gefährlich (HTHS-Wert!) wie ein C2-Öl - genau das Öl das 2006 nicht in den Motor durfte und seit Jahren aber "besonders empfohlen" wird. Zur Klärung hab ich mal an Peugeot Deutschland geschrieben um eine offizielle Stellungnahme dazu zu bekommen. Hier die Aussage von Peugeot:
----
Gerne habe ich Ihnen die von PEUGEOT Deutschland empfohlenen Öle für Ihren PEUGEOT 307 aufgelistet:
MOTORÖL 05W30 B71 2290 (C2) 2L
MOTORÖL 05W30 B71 2290 (C2) V
MOTORÖL 05W40 B71 2296 (A3B4) 2L
MOTORÖL 05W40 B71 2296 (A3B4) V
Eine Freigabe für Öle der Klasse C3 sind von PEUGEOT Deutschland für Ihr Modell nicht freigegeben.
Seien Sie sicher, dass die freigegebenen Öle optimal auf Ihr Fahrzeug abgestimmt sind und die Langlebigkeit dadurch garantiert wird.
----
Interessante Aussage, da eigentlich alle Öle, die C3 erfüllen, automatisch auch C2 erfüllen. Es gibt auch einige 5W30-Öle (Mobil 1, Liqui Moly, Shell Helix Ultra) welche die Peugeot-Norm B71 2290 erfüllen und alle nach ACEA C3 klassifiziert sind. Interessant auch, dass die freigegebenen 5W40-Öle nach B71 2296 gar nicht aschearm sein müssen, beim 5W30 muss es aber unbedingt ein C2 sein..
Noch interessanter wirds, wenn man zu Volvo oder Ford schaut, die denselben Motor ebenfalls einsetzen. Volvo z.B. schreibt seit Jahren 0W30 für den 2.0D vor (den es jetzt ja nicht mehr gibt).
Am Ende lässt es sich glaube ich recht einfach zusammenfassen:
1. Ein 5W40, erst recht wenn es ein aschearmes ist (C3), geht eher zu Gunsten der Sicherheit/Haltbarkeit, ein 5W30 mit abgesenktem HTHS geht zu Gunsten des Verbrauchs, mit potenziellen Abstrichen bei der Haltbarkeit.
2. Die Veränderung der Herstellerfreigaben und die Tendenz zu dünneren Ölen ist ein Versuch, den steigenden Anforderungen bzgl. Verbrauch und Emissionswerten gerecht zu werden, bedeutet aber nicht zwingend eine (technische) Verbesserung für den Motor.
3. Im ganz normalen Alltagsbetrieb (keine extreme Kurzstrecke, keine Autobahnheizerei) wird man den Unterschied wenig bis gar nicht mitkriegen und kann bedenkenlos alles reinkippen, was PSA freigibt oder den geforderten Normen entspricht.
4. Motoröl ist keine reine Glaubenssache, muss aber auch keine Wissenschaft sein. Das "beste" Öl für einen Motor gibt es nicht, denn es hängt von vielen Faktoren ab (Herstellervorschriften, Fahrweise, Klima, Einsatzbedingungen, persönlichen Prioritäten, technischen Entwicklungen, etc.). Wichtig ist nur der vorletzte Punkt: Wo setze ich meine Prioritäten und was ist mir das wert? Dann haben viele Meinungen zwischen "nur das billigste was geht und das so selten wie möglich", oder "nur das, was der Hersteller vorschreibt", aber auch "das beste, was geht und das so oft wie möglich" ihre Berechtigung.
Ich persönlich werde mich eher an das Wartungsheft als an die jetzige Empfehlung halten, das 5W40-Öl ist nach wie vor erlaubt und bietet (vielleicht nicht entscheidende, aber beruhigende) Sicherheitsreserven für mein Nutzungsprofil (viel Kurzstrecke, viel Autobahn), wenn es dann noch aschearm ist, umso besser und der in der C2-Norm vorgeschriebene nachweisbare Verbrauchsvorteil von 2.5 % wären bei mir dann 0,15 L auf 100 KM. Der Wagen verbraucht seit 9000 KM unter 6L/100KM Diesel und überhaupt kein Öl.
Schönen Abend - und nebenbei schöne Grüße an alle die mich vielleicht noch kennen: )
Euer le mOnd