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von fliegerkind » Fr 17.12.10 08:05
Hallo Georg!
Ich hatte schon viele Autos, bin jetzt 50 Jahre alt und habe seit 2003 den HDI90 in der SW-Ausführung. Bisher musste/konnte ich viele Eindrücke sammeln. Den Astra vorher hatte ich weggeben, weil ich da eine Generation erwischt hatte, wo Opel sehr sehr reparaturanfällig wurde. Leider war damals anscheinend nicht nur Opel betroffen, ein Mechaniker hat mir das damals mit einem enormen Wettkampfdruck unter den Zulieferern erklärt. Heute ist ja nur mehr wenig vom Hersteller, das meiste sind Auftragsprodukte.
Und gerade hier habe ich mit meinem PUG negative Erfahrungen gesammelt. Die Original-Bremsscheiben waren "weich wie Butter" und nach 50tkm hinüber. Die zweite Garnitur aus dem guten Sortiment hat nun schon fast 100.000 km und sowohl die Scheiben als auch die Beläge zeigen kaum Verbrauch ...
Alles, was bei mir Ramsch ist/war:
+ Die Kurbel für den blödsinnig angebrachten Reservereifen hat genau 2mal funktioniert, bis das Seil gerissen ist. Die neue hält nun ewig.
+ Die elektrische Heckklappenverriegelung hat genau 1 Jahr funktioniert, die neue hält nun ewig.
+ Interieurteile wie zB. die Schaltwippenkonsole für die Fensterheber, die Rückspiegelabblendung, etc. brechen mal ganz gerne in ihre Einzelteile auseinander, jedenfalls sind sowieso vorher schon nach kurzer Zeit optisch schäbig
+ Bei der Lackierung der Silberteile (Dachreling, usw) ist nach 3-4 Jahren der silberne Lack abgegangen, auch bei den Innenteilen (zB. Türklinken, Mittelkonsole) haben die Bemalungen nicht lange gehalten.
+ Mein Blinkerheben stellt sich nach einem inneren Genickbruch, seitdem das Auto 2 Jahre alt war, nicht wieder zurück - dem österr. Tüv war es bis jetzt egal oder sie haben es nie bemerkt...
+ So Teile wie Radlager können auch schon mal aus einer schlechten und billigen Zukaufserie sein, aber das ist ja bei anderen Marken inzwischen auch nicht besser (mein Radlager war 3 Monate defekt, bis ich es über den Spritverbrauch bemerkt hatte)
+ Die Innenradkästen sind derart dilettantisch befestigt, dass man sich gleich sicherheitshalber ein Kilo Plastiknippel für das ganze Peugeotleben zulegen sollte.
+ Auch krachen und grammeln die meisten 307 anfangs, weil einiges an der Aufhängung zwar nicht lebensgefährlich, aber doch verplant ist.
+ Dieseladditiv: Hier gibt es viele negative Meldungen und wenn es irgendwie möglich ist, wird mein Nächster keinen FAP haben
Die Liste der Probleme füllt auch diverse Foren. Leider ist das aber nicht unbedingt peugeottypisch. Mein Vorgänger Renault 19 war nie defekt, dann hatte ich den Renault Megane, der war ein totaler Versager, da wurde im ersten Jahr alles defekt, was nur ging.(Lichtmaschine, WaPu, Plastikteile, Verriegelungen ...)
Gute Sachen gibt es abe beim 307 mehr als schlechte, daher bin ich nach wie vor von dem Auto überzeugt:
+ Tolles, gutmütiges Fahrverhalten, angenehm und nicht anstrengend zu bewegen
+ Gefühl, in einem "grossen" VAN zu sitzen
+ Innenraum viel grösser, als man von aussen glaubt
+ gutes Design, sehr logisch durchdacht in vielen kleinen Details
+ angenehm, Gerne-Haben-Gefühl entwickelt sich rasch
+ toller Motor, ab 1000 upm drehfreudig, fast nicht zu hören, ich hatte nie Reparaturen. Von den diversen Dtis, TDIs, etc. davor war ich
vollkommen enttäuscht. Der CommonRail hingegen gibt mir das Gefühl, dass der Motor das macht, was ich möchte
+ Man kann viel selber tauschen, reparieren (zB. ist Glühbirnenwechseln tatsächlich noch selber möglich, aber auch Bremsbeläge
und Zahnriemen sollten kein Problem sein. Vom Kupplungstausch schrecke ich noch zurück, weil da das ganze Getriebe vorher raus muss)
+ lässt einen nicht im Stich. Heimgekommen bin ich noch immer ...
Gruß, Heini