Sicherung Lambdasonde

Die wohl interessanteste Kategorie. Ihr habt Probleme mit Eurem Peugeot? Die Werkstatt weiss mal wieder nicht weiter? Das Handbuch gibt auch nichts mehr her? Na dann, stellt Eure Frage hier rein.
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klausimausi
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Sicherung Lambdasonde

Beitrag von klausimausi » Sa 11.12.10 11:53

Hallo,

mein 205 CTI hat plötzlich ein Kaltlaufproblem.

Beim Kaltstart geht die Drehzahl auf ca. 1300 U/min hoch (was glaube ich ok ist). Wenn ich dann losfahre ist soweit alles gut. Nach ca. 30 Sekunden ruckelt das Auto wie wild, nimmt kaum noch Gas an. Nehme ich den Fuß vom Gas sinkt die Drehzahl auf ca. 600 U/min und der Motor dreht gerade noch so oder geht aus. Halte ich dem Motor per Gaspedal am laufen, ist nach weiteren 3 Minuten alles wieder in Ordnung.

Ich vermute jetzt mal, daß das die Heizung der Lambdasonde ist, die hier spinnt.

Weiß jemand, wo sich die Sicherung der Lambdasondenheizung im CTI befindet? oder kann mir sonst weiterhelfen?

Ich würde mich sehr über Nachrichten freuen

Grüsse

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Kris
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Re: Sicherung Lambdasonde

Beitrag von Kris » Sa 11.12.10 12:15

das ist ein phänomen, das leider immer öfter auftritt, wofür aber selbst ich bisher keine eindeutige lösung habe. und dabei ist es ziemlich egal ob es CTI mit jetronic oder GTI mit motronic sind, die die probleme verursachen. selbst neue katalysatoren und neue lambdasonden bringen oft kaum besserung. und das problem taucht immer entweder direkt nach dem kaltstart auf oder auch nach einem warmstart. jedenfalls ist es zeitlich oft auf einen bereich ca. 2 minuten nach dem start eingegrenzt.

die lambdasondenheizung ist über eine 10A-sicherung im motorraum abgesichert. je nach baujahr sitzt die sicherung fliegend in dem schwarzen kasten hinterm linken scheinwerfer (da sitzen 2 sicherungen - steuergerät 10A und lambdasonde 10A) oder aber in dem stromverteiler der an der kühlerquerstrebe angeschraubt ist.
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Re: Sicherung Lambdasonde

Beitrag von klausimausi » So 12.12.10 11:31

Hallo Kris,

Danke wiedermal für Deine Antwort.

Ich habe die Sicherung (Flachsicherung 10A) gefunden, sie war in dem kleinen schwarzen Kasten (=Stromverteiler) neben dem schwarzen Kasten für die Relais der Lüfter hinter dem linken Fronscheinwerfer. Ich habe immer nur in dem Relaiskasten gesucht. Wo war nochmal die Butter...
Hierdrin habe ich noch zwei Sicherungen mit 25A, die wahrscheinlich für die Lüftermotoren gedacht sind.

So, dann habe ich am Diagnosestecker mit Kabelnr. 22 ein Voltmeter angeschlossen und die Spannung gemessen. Da liegen bei mir (mit alter Lambdasonde) 6,5 +/- 0,1 V an. Nach kurzer Zeit steigt die Spannung auf knapp den doppelten Wert an, also 11-12V und bleibt dort. Die Drehzahl fällt dann parallel dazu um 400 U/min ab. Solange noch die Kaltstartanhebung (1300U/min) aktiv ist grundsätzlich kein Thema, aber danach stirbt praktisch der Motor ab, wenn ich nicht mit dem Gaspedal spiele.

Jetzt habe ich ein bißchen was probiert: Ich habe die Sicherung der Lambdasondenheizung herausgezogen. Die an KabelNr. 22 anliegende Spannung fällt 30 Sekunden später wieder auf 6,5V (parallel steigt die Drehzahl wieder). Sicherung wieder eingesteckt steigt die Spannung wieder nach 15 Sekunden auf 12 V und die Drehzahl fällt wieder bis nahezu der Motor abstirbt.

Witzig ist, daß der Motor wenn er warm ist, also Öltemp.Anzeige über 50°, im Fahrbetrieb praktisch keinen Unterschied macht ob 12V oder 6,5V von der Sonde bzw. vom Kabel 22 angegeben wird.

Ich denke ich hole mir bei ebay eine neue Sonde, die für 36 Euro, und lasse mit CO-Tester mal die korrekten Werte messen oder was meinst Du???

Da das Phänomen von einem Tag auf den anderen aufgetaucht ist und nicht spürbar schleichend oder so, glaube ich, daß da kein Verschleiß vorliegt, sondern ein Bauteil irgendwie abgeraucht ist. Ich werde auch mal Steuergerät und Pumpenrelais (tachymetric relais) tauschen. Mal sehen.

Grüsse
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Re: Sicherung Lambdasonde

Beitrag von Kris » So 12.12.10 13:27

ich hab das phänomen letzten winter bei meinem schwarzen GTI gehabt - neuer kat, neue sonde (universalsonde) und nach 4 wochen urplötzlich exakt jenes verhalten, dass er spuckt und bockt, v.a. beim übergang kalt/warm. ich hab ne menge probiert - ne gebrauchte bosch-sonde eingebaut, voltwerte ausgelesen.

fakt ist: es hing NICHT mit der universalsonde zusammen, was die erste vermutung gewesen wäre. denn das phänomen trat mit seriensonde genauso auf. besserung brachte einzig - wie bei dir - das stillegen der sondenheizung. ohne sondenheizung lieferten sowohl die neue universalsonde als auch die alte seriensonde glaubwürdige werte. mit angeklemmter heizung waren die werte absolut aus dem rahmen - was dann irgendwann das steuergerät veranlasst, im notprogramm mit leuchtender lampe zu laufen (was das CTI nicht kann mangels motronic).

ne lösung hab ich dafür noch nicht.
ich werde wohl mal sämtliche relais und masseverbindungen prüfen müssen und ggf. die sondenheizung extern des motorkabelbaumes laufen lassen. leider fehlt mir seit monaten die zeit und die karre steht rum ... und nachdem brüderleins Griffe mit standheizung verfügbar und mein bruder auf see ist, fahr ich eben Griffe. wobei selbst der seit ein paar tagen mit temperaturen um den gefrierpunkt anfängt, ähnliche aber weniger ausgeprägte symptome zu zeigen ... :gruebel:
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Re: Sicherung Lambdasonde

Beitrag von bmax6 » Mi 22.12.10 20:49

.. wie wäre es mit lichtmaschine? ich hab heute meinen rallye erweckt und er machts auch. ganz warm fahren konnte ich nicht weil ich mit nem geflickten kühlerschlauch arbeite...
ich hab dann einfach aus spass ne zweite batterie angeschlossen und der motor lief ohne ruckeln und bocken. ok ich muss sagen der wagen lief maximal 20 minuten weil ich nur rangieren und verladen musste. die spannung der lima selbst scheint ok aber aufgrund fehlender messwerkzeuge und mangelnder lust nicht weiter gesucht.

aber mir fällt grad noch ein... ich hatte das vor 3 oder 4 jahren schonmal... genau wie ihr beschreibt und da ist wochen später auch die lima ganz verreckt (16 volt abgegeben, dauerhaft) mit neuer (gebrauchter) lima war der fehler weg


grüße

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Re: Sicherung Lambdasonde

Beitrag von klausimausi » Sa 08.01.11 21:06

So, jetzt hat´s etwas länger gedauert, aber die Weihnachtstage...

Ich habe heute eine neue Lambdasonde eingebaut und bin auch schon ein paar Testkilometer gefahren.
Anfangs, also beim Kaltstart, Drehzahl auf ca. 1500 Umdrehungen, nach 15 Sekunden starker Drehzahlabfall, Motor stirbt ab. Das gleiche nocheinmal. Dann habe ich etwas mit dem Gas gespielt und die Drehzahl per Gaspedal aufrecht erhalten und bin dann auch gleich losgefahren. Motor läuft spürbar ruhiger, wie vor dem Lambdasondentausch. Nach ca. 20 km langsamen fahrens und Öltemp. über 50 Grad läuft der Motor auch im Standgas ruhig und stabil.
Ich führe den schlechten Kaltstart auf die Lamdasondenheizung zurück, die ich noch nicht angeschlossen hatte. Wenn der Motor und damit die Sonde auf Betriebstemp. sind, geht´s dann soweit ganz gut.

Anschließend habe ich dann mal den Diagnosestecker mit Kabel 22 gegen Batterie-Minus gemessen. Da lagen dann schwankend über 10 V an. Jetzt blicke ich gar nicht mehr durch. Sollten hier nicht in etwa 6,5 V anliegen?
Dann habe ich das Lamdasondensignal gemessen (ich habe beim Einbau ein Kabel parallel zum originalen Signalkabel nach oben in den Motorraum gelegt). Hier habe ich Werte von 0,4-0,7 V bei Standgas (also 900 Umdrehungen und warmem Motor) anliegen.

Ich glaube jetzt weiß ich gar nichts mehr. Ist das gut oder schlecht?

Ich werde morgen mal die Werte der Lamdasondenheizkabel (Spannung und Widerstand) gegen Masse und gegen das Signalkabel messen.

Dann bleibt mir wohl nur noch der Boschdienst, um die zugegegebn jetzt schon weniger gewordene Rucklerei bei immer den gleichen rel. niedrigen Drehzahlen in den Griff zu kriegen

Ach ja, was ich noch beim Ausbauen der Sonde erlebt habe kommt jetzt:

Als erstes ging die alte Sonde nicht abzuschrauben. Mein 22er Gabelschlüssel ließ sich am Ende praktisch auf den Schlüsselflächen der Mutter runddrehen. Ich habe dann mit der Flex kurzerhand die alte Sonde in der Mitte durchgeschnitten und bin dann mit einer Stecknuß auf die Mutter. Mit Bunsenbrenner und Rostlöser gings dann tatsächlich auf, das Sch...ding.
Unmittelbar neben den Sondenanschluß ist ein Nippel im Auspuffrohr, der mit einem Schlauch verbunden bis in den Motorraum hinaufreicht. Hier kann man wohl für Meßzwecke das Abgas vor Katalysator abgreifen. Da ich den Auspuff sowieso ausbauen mußte (Loch im Endtopf) und ein Schlaumeier von Vorbesitzer den kompletten Auspuff ab Krümmer fest miteinander verschweißt hat, habe ich also die Schraubverbindung mit dem 17er Schlüssel gelöst. Dann fällt mit das Verbindungsröhrschen bis zum Schlauch in die Hand. D.h. ich habe hier also immer Falschluft vor der Sonde gezogen. Ich habe also erstmal dieses Röhrchen dicht verschlossen.

Dann habe ich noch einen gerissenen Krümmer. Auch hier tritt, zumindest solange der Krümmer rel. kalt ist Abgas raus oder Luft rein. Ich hab´s mal provisorisch mit Auspuffzement zugeschmiert. Den Topf noch geschweißt und wieder eingebaut. Dann festgestellt, daß die federnde Verbindung am Übergang zwischen Krümmer und Hosenrohr bzw. die winzige 10erMutter einer Verbindungsschraube nicht mehr ins abgerostete Gewinde greift. Auch hier könnte Luft rein/raus. Neue Schraube, jetzt mit 13erMutter.

Ich kanns gar nicht glauben, was alles schiefgehen bzw. kaputtsein kann.


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Re: Sicherung Lambdasonde

Beitrag von klausimausi » Do 13.01.11 18:58

Juchuuuuuu,

mein Flitzer flitzt endlich wie ich´s mir vorstelle.

All die Sucherei hat endlich!!! ein Ende.

Und letztendlich war´s eigentlich ganz einfach:

Lambdasonde samt Heizung angeschlossen und per Voltmeter Signal gegen Batterieminus gemessen.
Gleichzeitig Kabel 22 ebenfalls per zweitem Voltmeter gegen Batterieminus gemessen.

Motor warm.

Lambda zeigte 0.15 bis 0,9V schwankend (was soweit ganz ok ist) und Kabel 22 zeigte 11-12V (was nicht ok ist, da laut Kris 6,8 V gut wären. Also Gemischschraube am LMM ändern. Meine Schraube am LMM war 2 1/4 Umdrehungen herausgedreht. Also einfach mal reindrehen und sehen was passiert. Reinschrauben also rechtsrum verringert bei mir den Wert am Kabel 22. Letztendlich habe ich die Schraube soweit reindrehn müssen bis diese nicht mehr 2 1/4, sondern nur noch 3/4 Umdrehungen herausgedreht ist. Dann habe ich relativ konstant die 6,8 V +/- 0,2 V anliegen. Lambdasignal ist dann zwischen 0,2 und 0,8V schwankend.
Selbst wenn ich dann Gas gebe sind diese Werte relativ stabil.
Jetzt der Fahrtest. Was ich nie mehr geglaubt habe: Das elende Ruckeln ist weg!!!!!!!!!!!!!

Heute habe ich dann direkt vom Kaltstart aus die beiden Meßwerte abgegriffen:
Zuerst Lambda auf 0,47V praktisch nicht schwankend, kabel 22 auf 6,7 ebenfalls ziemlich eingefroren.
Liegt vielleicht an der Motorsteuerung, die hier einfach feste Werte vorgibt.
Allmählich steigt Lambda peu á peu an. Ich glaube das liegt am Zusatzluftschieber der ja auch langsam die Zusatzluft verringert und das Gemisch fetter werden lässt. So geht das bis Lambda auf ca. 0,7V angestiegen ist. Dann plötzlich nach etwa 2-3 Minuten schwankt Lambda zwischen 0,2 und 0,8V so wie oben beschrieben.
Klasse. Ich glaube das ist die Zeit, die die Lambdasonde braucht um durch die Heizung warm zu werden.

Egal ob kalt oder warm läuft der Motor jetzt super. Kein Ruckeln mehr und auch die Laufruhe ist vom Feinsten.
So macht´s Spaß. Wenn ich ein paar Daten zum Verbrauch habe melde ich mich wieder.

klausimausi

PS: Vielen Dank an Alle die mir mit Ihrem Rat weitergeholfen haben. Schön das es Euch gibt!!

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Re: Sicherung Lambdasonde

Beitrag von Kris » Do 13.01.11 19:22

die lambdawerte verwurstet die LU2-jetronic erst wenn sie "warm" ist, also im warmbetrieb arbeitet. drunter sind die werte relativ konstant, da findet kein wechselspiel aus abmagern und anfetten statt.

die sonde selber sollte in gut 15 bis 20 sekunden arbeitstemperatur haben - deswegen ist sie ja beheizt.
im kaltstart wärs egal, ob sie beheizt ist oder nicht. beim warmstart muss sie aber recht schnell werte liefern, weil die anlage auch schnell in den warmbetrieb übergeht.

sone korrekte einstellung ist einfach das A und O - selbst wenn ein auto generell ganz gut läuft, der unterschied zwischen "laufen" und "richtig sauber laufen", das sind welten :zwinker:
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