Anzugsmoment Zylinderkopfschrauben

Die wohl interessanteste Kategorie. Ihr habt Probleme mit Eurem Peugeot? Die Werkstatt weiss mal wieder nicht weiter? Das Handbuch gibt auch nichts mehr her? Na dann, stellt Eure Frage hier rein.
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Anzugsmoment Zylinderkopfschrauben

Beitrag von brenda-2 » So 26.10.08 17:18

Hallo,

hab hier ein 205 Diesel.
Wollte mal wissen wie die Anzugsmoment der Zylinderkopfschrauben sind.
In meinem Reparturhandbuch stehen 65Nm,
Bin beim Diesel sonst andere Werte gewöhnt.

MfG
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Re: Anzugsmoment Zylinderkopfschrauben

Beitrag von Troubadix » So 26.10.08 21:17

brenda-2 hat geschrieben:Hallo,

hab hier ein 205 Diesel.
Wollte mal wissen wie die Anzugsmoment der Zylinderkopfschrauben sind.
In meinem Reparturhandbuch stehen 65Nm,
Bin beim Diesel sonst andere Werte gewöhnt.

MfG

schau nochmal genauer nach, normal steht da ein wert und ein winkel, erst werden die schrauben auc den wert angezogen und danach dann nochmal "auf winkel"


hab in meinem buch 2 verschiedene techniken je nach schrauben typ

ist aber anhand der zeichnunge schwer zu sagen wie die schrauben so sind, also wäre es nicht schlecht dir deine mal anzusehen und bild zu machen bzw beschreiben.

sowieso die frage hast du neue schrauben??? würde keine gebrauchten verwenden.



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Re: Anzugsmoment Zylinderkopfschrauben

Beitrag von brenda-2 » Mo 27.10.08 14:40

Hallo,

es steht tatsächlich erst 30, dann 60 und nach zehn Minuten laufen auf 65Nm
Meiner Meinung viel zu wenig.
Schrauben nehme ich nach maximal dem zweiten Gebrauch neu.
Meistens jedoch gleich, wenn ich nicht weis ob der Motor schon mal zerlegt wurde.
Kenne von anderen Motoren auch, das diese mit Drehwinkel angezogen werden.
Hier steht jedoch nichts davon.

MfG
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Re: Anzugsmoment Zylinderkopfschrauben

Beitrag von Aron » Mo 27.10.08 16:53

brenda-2 hat geschrieben: es steht tatsächlich erst 30, dann 60 und nach zehn Minuten laufen auf 65Nm
Meiner Meinung viel zu wenig.
Moin,

stimmt, wenn man die nach Angaben anzieht hat man beim Winkelanzug gut und gerne Werte über 150Nm. Angaben kann ich Dir keine machen, standen aber auch bei der Reinz Kopfdichtung bei.

Wechseln braucht man die erst wenn die maximale Strecklänge erreicht ist, was die originalen Kopfschrauben mit der Streckgrenze von 10.9 IMHO nach 3-4x igen verwenden noch nicht erreicht haben. Beim Radwechsel haste etwa die gleichen Belastungen auf dem Bolzen und dort wechselt man ja die Radbolzen auch nicht bei jedem Radwechsel.

Aber im Zubehör ist vorsicht geboten, ich hatte mal irgendwelche Kopfschrauben ausm Zubehör, diese waren ohne Scheiben und misserabel verarbeitet, beim Winkelanzug der 4. Schraube hats den Torx abgedreht, bei reichlich 200Nm, da die Reibung durch die fehlende Scheibe imens war.

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Re: Anzugsmoment Zylinderkopfschrauben

Beitrag von cruser » Mo 27.10.08 22:22

Also bei meinem XU9 habe ich gerad den kopf drauf geschraubt und habe es nach pug liste gemacht.
einmal alle mit 60Nm, dann alle gelößt und mit 20Nm, und dann nochmal alle 300° nachgezogen.
Da sind aber bestimmt gefühlte 200Nm und es halt geklappt. Obwohl ich dachte die reißen ab...
Es waren auch zubehörschrauben, ohne extra scheiben. habe nur die originalen recht dicken scheiben drunter (und beim wassergehäuse halt noch die hülse)

gruß
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Re: Anzugsmoment Zylinderkopfschrauben

Beitrag von Aron » Di 28.10.08 17:00

cruser hat geschrieben:Also bei meinem XU9 habe ich gerad den kopf drauf geschraubt und habe es nach pug liste gemacht.
einmal alle mit 60Nm, dann alle gelößt und mit 20Nm, und dann nochmal alle 300° nachgezogen.
Da sind aber bestimmt gefühlte 200Nm und es halt geklappt. Obwohl ich dachte die reißen ab...
Es waren auch zubehörschrauben, ohne extra scheiben. habe nur die originalen recht dicken scheiben drunter (und beim wassergehäuse halt noch die hülse)
Gefühlte 200Nm sind gut, das kommt einem meistens so vor, ich dachte das sind 300Nm oder so, da man die Prozedur ja 8x machen muss, aber mit dem Drehmoment die Schrauben fast eine Umdrehung zu bewegen lässt die Arme dann doch schon schwer werden.

Japp, von diesen Schrauben würde ich in Zukunft Abstand nehmen und möchte alle warnen. Meistens kann man die originalen zig mal verwenden.

Schauen wir mal zu den Radschrauben, diese werden mit 90Nm angezogen, halten aber auch problemlos 130Nm aus. Das Gewinde bei den Radbolzen hat eine Steigung von 1,25mm, bei den M12er Kopfschrauben hat das Gewinde eine Steigung von 1,5mm, also mit gleichen Drehmoment bekommt man durch den steileren Anstieg weniger Zug zustande als mit dem Feingewinde der Radbolzen.

Noch ein Tipp zum Anzug, die Schrauben vorm Winkelanzug nochmal mit dem richtigen Drehmoment überprüfen, da die zuerst angezogenen Schrauben meist lockerer werden, weil sie am Anfang die gesamte Kopfdichtung zusammen pressen müssen. Auch habe ich den Winkelanzug von 270° (an meinem HDi, aber ein 2,0 HDi ist ja nur ein aufgebohrter XUD9 Motor) auf 2x 135° aufgeteielt, so verteielt man die Fügung der Kopfdichtung etwas, bevor man an den Schrauben kritische Werte erreicht.

Ach noch was, das mit den Angaben von nur 60° Winkelanzug, niemals machen, grundsetzlich hat die Anziehreihenfolge folgende Aufgaben. 1. Drehmoment zieht Block und Kopf vollständig und gleichmässig an die Kopfdichtung 2. Winkelanzug dehnt die Schrauben, welche mit ihrer Dehnung Thermische Einflüsse und unterschiedliche Ausdehnungen der verschiedenen Werkstoffe bei verschiedenen Temperaturnester ausgleichen.

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Re: Anzugsmoment Zylinderkopfschrauben

Beitrag von cruser » Di 28.10.08 19:32

Jo,
Wenn man mit 60Nm anzieht, dann sitzt der kopf sauber auf der dichtung, dann lösen und alle mit 20, damit sind alle schrauben gleichmäßig leicht angesetzt. und die 300° (oder welcher winkel auch immer angegeben wird) ergeben dann ja eine gleichmäßiges drehmoment. natürlich gehen die ersten schwerer zu drehen, das diese die dichtung erstmal stauchen... erstmal alle den halben winkel und dann nochmal den rest ist sicher nicht dumm, da ist die gefahr des abreißens geringer. aber wenn alle den entsprechenden winkel haben dann bracht man da doch nichts mehr kontrollieren. aber so meinst du das vermutlich auch.
ich habe den kopf sogar nochmal abgenommen, weil ich trottel einen filter im ölkanal vergessen hatte... aber es ist gut gegangen :-) und der angstschweiß ist immer dabei hehehe

Gruß
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Re: Anzugsmoment Zylinderkopfschrauben

Beitrag von Aron » Di 28.10.08 20:05

cruser hat geschrieben:Jo,
Wenn man mit 60Nm anzieht, dann sitzt der kopf sauber auf der dichtung, dann lösen und alle mit 20, damit sind alle schrauben gleichmäßig leicht angesetzt. und die 300° (oder welcher winkel auch immer angegeben wird) ergeben dann ja eine gleichmäßiges drehmoment. natürlich gehen die ersten schwerer zu drehen, das diese die dichtung erstmal stauchen... erstmal alle den halben winkel und dann nochmal den rest ist sicher nicht dumm, da ist die gefahr des abreißens geringer. aber wenn alle den entsprechenden winkel haben dann bracht man da doch nichts mehr kontrollieren. aber so meinst du das vermutlich auch.
Nee, ich meine am Anfang, am HDi, wie auch in der Anleitung zu den Schrauben für die XUDs stand 20Nm dann 60Nm und zu guter letzt der Winkelanzug.

Zumindest bei den Metalldichtungen ist das wichtig, da diese trotz der ersten 60Nm wie eine Feder wirken (an den Auflagepunkten).

Meine böse Erfahrung einmal, 20Nm, ok, 60Nm, soweit so gut, bin ich nochmal mit 60Nm rum gegangen und da hatte die erste Schraube (mitte hinten) noch gut 45° gebraucht bis sie 60Nm hatte, eben weil sie alleine die Dichtung mit dem Drehmoment nicht zusammendrückte, erst als die anderen angezogen waren. Was ich damit sagen will, beim letzten Drehmoment vor dem Winkelanzug alle noch 1-2 Mal mit dem Drehmoment "überprüfen", sonst hätten bei mir die 45° beim Winkelanzug gefehlt.

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Re: Anzugsmoment Zylinderkopfschrauben

Beitrag von cruser » Di 28.10.08 21:17

aso, ok das klingt logisch.
versteh zwar nicht wieso man erst 20 dann 60 und dann winkelanzug machen soll, aber ok.
erst die 60, dann 20 und dann winkelanzug find ich sinniger. da hat man das problem nicht, das die ersten wieder lose sind, wenn man alle einmal angezogen hat. jedenfalls nicht in dem ausmaß.
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Re: Anzugsmoment Zylinderkopfschrauben

Beitrag von Aron » Di 28.10.08 21:55

cruser hat geschrieben:aso, ok das klingt logisch.
versteh zwar nicht wieso man erst 20 dann 60 und dann winkelanzug machen soll, aber ok.
erst die 60, dann 20 und dann winkelanzug find ich sinniger. da hat man das problem nicht, das die ersten wieder lose sind, wenn man alle einmal angezogen hat.
Na die 20 sollen alle Schrauben anliegen lassen, die 60 Spannen die Schrauben und Dichtung, den Rest macht der Winkelanzug.

Das mit dem Lösen würd ich nicht als Lösung sehen, je nachdem was es für eine Dichtung ist. Meine z.B. ist aus ner Art Federstahl, selbst nach >100000km hatte die nach dem Ausbauen wieder die Erhebungen, wenn auch nicht mehr so massiv wie im Neuzustand, aber die Dichtung war auf Höhe der Prägungen 2/10mm höher als an den anderen Stellen.

Und diese Elastischen Aspekte werden beim Lösen etwas geringer ausfallen, aber sind nicht ganz weg. Immer dran denken, eine Kopfdichtung muss elastisch sein um dichten zu können, auch während dem Motorlauf, wenn nach einem leichten Anzug die Dichtung pladd ist und pladd bleibt würde sie nicht lange dicht machen. :cool:

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