ADAC in die Preistreiberei der Öllobby involviert?

Ihr habt Probleme mit anderen Marken? Oder mit Sachen, die nicht euren Löwen betreffen? Dann ist das genau die richtige Schublade für euch.
Aron
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ADAC in die Preistreiberei der Öllobby involviert?

Beitrag von Aron » Fr 27.06.08 12:45

Moin,

Thema1:

zum Thema Spritpreise möchte ich hiermit primär nicht nochmal einen Thread aufmachen, mich interessiert nur Eure Meinung zum ADAC. Da ich überlege aus mehreren Gründen dem Verein den Rücken zuzukehren, einen Schutzbrief besserer Qualität fürs Inland bekommt man auch bei der Versicherung günstig.

Folgendes, die meisten neueren Motoren haben in der Einspritzanlage keine Aluminiumteile mehr, auch sind PVC Kraftstoffleitungen und Viton Dichtringe voll beständig gegen Äthanol.

Der ADAC ist ja am meisten Sturm gelaufen gegen den E10 Kraftstoff und auf einem Rennen, ich glaube der Nürburgring wars wollte ein Team mit Bio Ethanol antreten. Der ADAC lief dagegen Sturm und das Team erhilt für diesen Prit keine Startfreigabe. Der ADAC monierte damit das aus Lebensmitteln keine Kraftstoffe erzeugt werden sollten.

Es spricht aber dagegen das 2007 nicht einmal 2% der Getreideproduktion in D für C2H5OH verbraucht wurden. Es sei auch angemerkt das die Kapazitäten für den Anbau von Biosprit noch lange nicht ausgereizt sind und sogar eine deutliche Überproduktion an Getreite stattfindet.

Mittlerweile werben ADAC und Shell mit 2sent Rabatt pro getankten Liter mit ADAC Clubkarte.

Weht der Wind daher das der so "Autofahrergeliebte" Club Namens ADAC voll in die Öllobby involviert ist? Anders kann ich mir die Hetze gegen E10 nicht vorstellen.

Thema 2:

In der vorletzten Motorwelt war ein Test, ich glaub Citroen C5 gegen Renault Laguna. Der Laguna wurde mit dem 1,9l 150ps Diesel getestet, der Citroen mit dem 2,0 HDi und 136ps. Es ist klar das der Motor im Citroen schwächer ist, aber warum wurde der Citroen im Vergleich zum Renault mit Automaten getestet und bekam dadurch im Punkto Durchzugsschwäche massive Minuspunkte? Man hätte ja auch den 2,2 Handschalter nehmen können, warum werden beim ADAC Äpfel mit Birnen verglichen?

Eine rege Disskussion zu den Themen wäre saustark, da ich mich langsam echt frage ob vor allem die Öllobby 100% sagen hat und der Autofahrer keine Führsprecher mehr hat, der ADAC, der Beiträge kassiert sogar noch massivst seine "Kunden" aufs Ohr haut.

*luftmach*

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Michassammy
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Re: ADAC in die Preistreiberei der Öllobby involviert?

Beitrag von Michassammy » Fr 27.06.08 13:03

naja, diese problematik ist nicht einfach, aus ökonomischen Gründen, sowie aus Gründen der Etik haben sie Recht, der Weg wäre zu einfach noch immer auf einen VERBRENNUNGSmotor zu bauen ;)
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Aron
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Re: ADAC in die Preistreiberei der Öllobby involviert?

Beitrag von Aron » Fr 27.06.08 13:16

Michassammy hat geschrieben:naja, diese problematik ist nicht einfach, aus ökonomischen Gründen, sowie aus Gründen der Etik haben sie Recht, der Weg wäre zu einfach noch immer auf einen VERBRENNUNGSmotor zu bauen ;)
Was wäre ethisch richtig? Dieses Getreide lieber nach Afrika zu schicken? Aktuell siehts ja so aus:

Viele Ackerflächen werden noch immer nicht genutzt und trotzdem hat man eine starke Überproduktion, so das viel Getreide direkt als Viehfutter benutzt wird.

Im Gegensatz zur 3. Welt, dort werden 100kg Wald abgeholzt um 1kg Taback für Europa zu trocknen, genausogut könnten diese Tabakbauern ihr eigenes Essen anbauen, aber das bringt ja nicht so viel Prophit wie Tabak und Raubbau an der Natur... ist das Ethik?

Aber mal zurück zum Thema, wohlgemerkt gibt es mittlerweile Anlagen, die Alkohol in großen Mengen aus Holzabfällen gewinnen (D ist immerhin das Europäische Land mit der größten Walddichte). Soll man diese Holzabfälle lieber verbrennen, ist das Ethik?

Was spricht wirklich gehen einen Verbrennungsmotor mit Alkohol?

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Re: ADAC in die Preistreiberei der Öllobby involviert?

Beitrag von Kris » Fr 27.06.08 13:29

die ganzheitliche betrachtung spricht dagegen. wenn du schreibst, dass nur 2% der deutschen ! getreideproduktion verwendet wird, dann sagst du aber gleichzeitig leider nicht, dass das nötige getreide eben aus anderen ländern kommt.

und eben aus ländern, deren ackerbau ineffizient, nicht nachhaltig und somit auch nicht umweltfreundlich ist. dass mit dem steigenden preis für getreide, wenn es denn als grundmaterial für treibstoff genutzt wird, noch eine soziale und ethische baustelle dazu kommt, macht den braten dann gar ganz fett.

die wahrheit ist letztlich ganz einfach: unser durst nach energie, den wir nicht selber stillen können, verursacht immer kollateralschäden. sozialer, ökologischer und ethischer natur. da können wir uns drehen und biegen - nicht das WIE ist das problem, sondern der fakt DASS wir es tun.

so ehrlich sind wir aber eben leider nicht ...
the 3 things you can't fake in life: creativity. competence. erections.

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Re: ADAC in die Preistreiberei der Öllobby involviert?

Beitrag von Michassammy » Fr 27.06.08 13:46

Hallo Aron,

Du siehst das ganze nicht differentiert genug.

Unser Problem ist folgendes: die brachliegende Ackerflächen sind von der EU und vom Staat subventioniert um die Preise zu manipulieren, bzw sie somit stabil zu halten und unsere Märkte vor Produkte aus Afrika, Asien oder anderen Ländern zu schützen.

Der Bauer dort draussen steht nun vor der Frage was er anbaut, baut er Stoffe an die zur Energiegewinnung taugen, oder Soffe zur Ernähung von Menschen. Somit kommen wir in die UNethische Situation das Lebensmittel mit Energie konkurieren müssen und die Lebensmittel werden wegen unrentabilität den kürzeren ziehen.

Wir haben Weltweit gesehen auch KEINE Überproduktion Aron, wir haben ein ungerechtes Verteilungssystem der Lebensmittel, das ist alles!

Dann folge das Problem der Menschen in armen Regionen der Welt, also so ziemlich fast alles unter dem Äquator, durch fehlende Bildung, Möglichkeiten, Korruption und Profitgier westlicher Länder werden diese Menschen künstlich arm gehalten.

Natürlich werden sie liebers 100m² Abholzen um die dicken Europäer und noch fetteren US-Amerikaner ihre Güter zu ermöglichen, durch die völlig sinnfreien Hilfsgüterleistungen und falsch angesetzter Hilfe, bekommt der Bauer dort eh sein Essen, denn da wo die Menschen verhungern, baut niemand für uns was an ;)

Grundsätzlich mache dir mal ein paar Überlegungen, wo das noch hinführen soll, wenn es weiter so geht, allein durch die Umweltzerstörung wird viel Ackerfläche auf der Welt verschwinden, durch Dürre, Überschwemmung oder Vergiftung durch "zivilisiertem" Leben, was übrig bleibtist nichtmal ausreichend alle Menschen der Erde zu ernähren und DANN soll der verkümmerte Rest noch mit der Energieerzeugung komkurieren?

Ich persönlich stehe dem Verarbeiten von Resten zu Alkohol positiv gegenüber, warum denn nicht, es gibt soviel was wirklich dafür genutzt werden könnte!

ABER ich sehe dies nur als eine vorübergehende Lösung um vom Oel wegzukommen, Langfristig ist der Weg die induviduelle Mobilität mit Verbrennung zu ermöglichen der falsche.

Aber, solange das Kapital über die Menschen entscheidet und ein geringer Teil von Menschen, die das Kapital besitzen, über alle anderen entscheiden, wird diese Entwicklung nicht zum Wohle aller sein, sondern nur die Gier einiger weniger befriedigen.

Der große Rest der Menschen schaut wo er bleibt, das schlimme ist, wenn Menschen ums Überleben kämpfen müssen, steht die Umwelt ganz hinten!

Gruß Micha

PS: endlich mal eine interlektuelle Diskusion :D
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CaliforniaPug
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Re: ADAC in die Preistreiberei der Öllobby involviert?

Beitrag von CaliforniaPug » Fr 27.06.08 19:08

ich schließe mich aron zumindest grundsätzlich an, ohne hier auf die Biospritdiskussion einzugehen. Dem ADAC habe ich schon vor langer Zeit den Rücken gekehrt, da ich weder dessen Politik finanzieren möchte noch diese absolute Weltfremdheit unterstützen möchte. Diese "Tests" in der Vereinszeitschrift sind zum Teil so unglaublich abgehoben und nicht praxisorientiert und bei den Autovergleichen schwingt schon eine Springer-gleiche Subjektivität mit. Ich möchte hier jetzt garnicht anfangen, sonst wird der Post drei Seiten lang.
Von diesem demagogischen A-a-haufen habe ich jedenfalls die Schnauze voll.
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Re: ADAC in die Preistreiberei der Öllobby involviert?

Beitrag von roninsupreme » Fr 27.06.08 20:39

Ich bin zwar auch noch im ADAC, aber ich werde wohl wechseln, weil bei jeder Gelegenheit versucht wird mir irgendwas aufzuschwatzen. Des weiteren ist die Clubzeitschrift von der Objektivität etwas besser als die Bild...
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Re: ADAC in die Preistreiberei der Öllobby involviert?

Beitrag von Troubadix » Sa 28.06.08 00:24

gegen den ADAC bin ich schon aus ganz einfachen gründen, er wird in deutschland als verein behandelt um steuern zu sparen (was ja auch für die mitglieder sinnvoll ist) wiederspricht dem vereinsgedanken dann aber deutlich weil man als mitglied nicht den vorstand mitwählen darf...


habe meine zusätzliche sicherung auch über die versicherung laufen, 18 euro fand ich als aufpreis dann gerechtfertigt.




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Re: ADAC in die Preistreiberei der Öllobby involviert?

Beitrag von Chakky » Sa 28.06.08 00:40

btw das mit den tanken und die 2 cent rabat gibt es schon ewigkeiten ^^
cu
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Re: ADAC in die Preistreiberei der Öllobby involviert?

Beitrag von Vollgastauglich » Sa 28.06.08 09:47

moin ...

die spritdiskussion ist von "beiden seiten" her interessant mitzulesen. um mich dazu zu äussern hab ich mich noch zu wenig mit dem thema beschäftigt.

die frage nach "testobjektivität" stellt sich leider bei allen autozeitschriften.

zur frage, warum äpfel mit birnen verglichen werden kann ich aber noch ne kleinigkeit beitragen. was ich schreibe geht aus - in meinen augen zuverlässiger quelle - hervor. (ich hab für nen hersteller autos für die iaa "aufbereitet" und mich mit einem werks-mitarbeiter gut unterhalten) die testautos werden ja nicht von der zeitschrift gekauft (mal ausgenommen die 100tkm dauertester), sondern das auto-werk hat einen "testauto-pool", aus dem sie der zeitschrift das fahrzeug zur verfügung stellen. die zur verfügung gestellten autos werden zuvor von intern bekannten mängeln befreit und technisch überarbeitet, dass am testauto ja auch ja kein mangel auftritt. scharfkantige verkleidungen werden nachgefeilt, spaltmasse zurechtgebastelt, produktionstoleranzen geschönt, steuergeräte optimiert usw .... ist der hersteller jetzt z.b. der meinung, dass ein getriebe mit einem motor nicht harmoniert (z.b. anfahrschwäche in verbindung mit nem schaltgetriebe), was zur abwertung führen könnte, dann wird das auto einfach zum testen nicht freigegeben - bzw. im pool nicht bereitgestellt, sondern das "nächst vergleichbare" modell angeboten - was hier dann z.b. die automatik ist. der leser der zeitschrift hat ja das "halbwissen", dass ne automatik spritzigkeit kostet - und rechnet das selbst in das testergebnis (wie ja z.b. aron auch) ein ...

gruß martin
Wenn nach endlosen Stunden am Konzentration die Computer nachlässt,
sollte man sich von dem Gedanken zu Ende schreiben,
irgendwelche Texte noch unbedingt verabschieden zu wollen.


Uli Stein

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