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von Onkel Dominik » Mi 12.04.06 18:07
Ich fasse mal für dich die Grundproblematik Monitor/Drucker zusammen:
Ein Monitor arbeitet im RGB-Farbraum. Die Ausgangsfarbe ist schwarz(kein Licht). Alle drei Farben voll aufgedreht ergibt weiss(viel Licht). Es handelt sich also um Lichtfarbmischung.
Der Monitor kann sowohl RGB, als auch CMYK vollständig ausgeben, sofern er kein Ramschprodukt ist.
Der CMYK-Farbraum passt vollständig in den größeren RGB-Farbraum, ist also quasi ein Teilbereich des RGB-Farbraums.
Das Gegenstück Drucker basiert auf Körperfarbenmischung(CMYK-Farbraum). Die Ausgangsfarbe ist weiss (je nach Papier). Je höher die Farbwerte, desto dunkler wird das Druckergebnis.
Ein Grundproblem ist die Tatsache, dass ein Drucker nur die Farben ausgeben kann, die im CMYK-Farbraum enthalten sind. Liegen Farbwerte vor, die nur im RGB-Farbraum erreicht werden können, benutzt der Drucker den nächstmöglichen CMYK-Wert. Das ist der Punkt, wo sehr viele Computernutzer aufschreien, wenn das Druckergebnis nicht dem Monitorbild entspricht.
Da du es aber schon in CMYK konvertiert hast, können wir dieses Problem ausschliessen.
Natürlich kann es sein, dass du den Monitor bisher nie kalibriert hast. Das solltest du mit dem bereits genannten "Adobe Gamma" ändern. Dabei solltest du unbedingt den Raum abdunkeln (Vorhänge zu, Licht aus oder warten bis Nacht ist), um das Ergebnis nicht durch fremde Lichtquellen zu verfälschen. Dann hast du schonmal eine sehr gute Grundlage, um die Druckergebnisse ein wenig vorhersehen zu können.
Das letzte Problem ist die Rasterung des Druckers.
Möchtest du ein helles gelb drucken, so setzt der Drucker sehr wenige gelbe Punkte auf das Blatt Papier. Je stärker das Gelb sein soll, desto dichter werden die gelben Punkte. Der Drucker kennt ja leider nur ein Gelb. Und das ist relativ kräftig.
Das Problem mit hellen Farben kannst du aber ein wenig reduzieren, wenn du die höchste Druckqualität einstellst, weil der Drucker dann feinere Punkte in kleineren Abständen druckt. Hier kann dann nur noch das Problem auftreten, dass das Papier an anderen Stellen mit hoher Deckkraft wellig wird. Dann hilft nur noch dickeres Papier.
So, genug Druckgrundlagen für heute. Der Unterricht ist beendet.
Und nächste Wochen beschäftigen wir uns mit Farbanpassung mittels Spektralfotometer im LAB-Farbraum.
Gruß, DOM
Dominik Geier * Schilder- und Lichtreklamehersteller