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von Rennsemmel » Mi 19.12.01 09:23
....nachdem hier so viele der Meinung sind, ich möchte den 206 er nur schlechtmachen und betreibe "Schwarzmalerei" möchte ich hier mal einen Tatsachenbericht abgeben und auf ein paar aufgetauchte Fragen antworten.
"...wieso möchtest du deinen 206 auch noch tunen, wenn du so unzufrieden bist?":
Ich hatte schon immer eine Vorliebe für schöne Autos und nachdem ich jetzt seit 2,5 Jahren einen Neuwagen besitze ist doch wohl verständlich, daß ich auch diesen verschönern möchte.
"...wieso verkaufst du deinen 206 nicht, wenn du nur Probleme damit hast?":
Ganz einfach. Ich habe mir vor 2,5 Jahren einen Neuwagen gekauft (nicht gerade billig). Was meint ihr, was ich jetzt nach 50.000 km noch dafür bekommen würde? 15.000,- DM? Etwas mehr? Wieviel hätte ich dann in den Wind geschossen? Jedenfalls reichen 12.000,- DM Wertverlust nicht aus für 2,5 Jahre Fahrspaß und dann stehe ich aber ohne Auto da.
"...du bist der einzige, der das Problem mit dem 1. Gang hat.":
Wie man aus den Postings unschwer erkennen kann, haben viele das Problem. Ich werde immer nur darauf hingewiesen, daß andere keine Probleme haben und ich das aktzeptieren soll. Mach ich auch. Ich spreche ja nur die an, die sich auch rumärgern müssen und das sind wie man sieht, gar nicht so wenige. Wieso könnt ihr das nicht auch aktzeptieren. Ich dachte, den Leuten soll hier geholfen werden?
"...du bist der einzige, der mit dem ABS nicht zufrieden ist.":
Antwort siehe vorherige Frage. Anscheinend sind doch nicht ausnahmslos alle so zufrieden damit.
Zu meiner Situation: Ich muß nach Hause eine leicht abfallende Straße befahren und dann nach rechts in eine Grundstückseinfahrt abbiegen. Wenns glatt ist fahre ich also schon in einem kleinen Gang hinunter. Die Reifen rutschen nicht, wenn der Motor bremsen muß. Auch im 1. Gang nicht, wenn ich fast auf Schrittgeschwindigkeit runterfallen lasse. Wenn ich dann 3 m vor der Einfahrt aus der Schrittgeschwindigkeit heraus nur leicht die Bremse trete: nur noch ratatatatatatatatatatatatatatatatatatata und ich bin vorbeigerutscht. Dabei habe ich das Gefühl als würde der Wagen durch das zittern der Räder immer schneller weil sie sich nicht in den Untergrund krallen können. Wohlgemerkt nur auf Eis und Schnee. Im Sommer kein Thema.
Jetzt zum aktuellen Fall, der gestern erst auftauchte und mit meinen bisherigen Problemen absolut nichts zu tun hat. Ich fahre mit ca. 80-90 km/h und möchte in den 5. schalten. Als die Kupplung ganz durch gedrückt ist, höre ich plötzlich einen Höllenlärm, so wie eine riesige Ratsche im Bereich links vorne. Der Wagen vibriert richtig. Ich schalte vor Schreck gar nicht mehr in den 5. sondern lasse ihn ausrollen und halte an. Ich dachte an einen Eisklumpen, der auf die Antriebswelle gefallen ist, sehe aber nichts. Ich fahre nach Hause, suche wieder. Nichts. Das Rattern ist aber nicht mehr so laut. Es ist Geschwindigkeitsabhängig, und ist am lautesten, wenn der Motor bremsen muß, oder ausgekuppelt ist. Hört sich an wie der Leerlauf beim Fahrrad nur lauter. Also war ich heute morgen in der Werkstatt und hab ne Runde gedreht mit dem Meister. Diesmal bin ich gefahren, und er hat nur noch schwer geschluckt als er das Geräusch hörte. Früher wenn ich gekommen bin hat sich immer gleich er hinters Steuer geschmissen und ist genau so gefahren, daß man ausgerechnet nichts hört. Er mußte nach einer halben Stunde suchen zugeben, daß er nicht lokalisieren kann, woher das Geräusch kommt. Es kann aber nur aus dem Bereich der Antriebswelle kommen, meinte er. Die Manschetten sind völlig okay. Also nichts mit Schmierproblem wegen kaputter Manschette.
Ich stand da und fragte, wie es nun weiter geht. Er zuckte die Schultern und meinte, ich kann sonst nichts machen als weiterfahren. Wenns die Antriebswelle ist, dann wird noch schlimmer und man kann feststellen woher es kommt. Solange muß ich mit meiner "Ratsche" rumfahren. Das ist doch ein Witz, oder?
Wie gesagt, das ist jetzt ein Tatsachenbericht. Nun kommt nicht wieder daher mit "du suchst nur nach Maken". Was würdet ihr machen? Gebt mal einen brauchbaren Tip ab, besonders die, die immer nur schimpfen wenn ich meine Probleme poste. Werkstatt wechseln gilt nicht, ich hab schon 3 probiert.
Was soll ich jetzt machen? Ich kann das Auto gar nicht verkaufen mit den vielen Mängeln. Und wenn ich die verschweige, muß ich es irgendwann zurücknehmen und bekomm ein Verfahren an den Hals wegen der versteckten Mängel.
Ihr könnt jetzt natürlich sagen, der Kerl kann nicht fahren, darum bekommt er den 1. Gang manchmal nicht rein. Der Kerl macht zu viele burn-outs (75 PS) deswegen ist seine Antriebswelle mit 50.000 km hinüber. Dann müßte man aber auch folgern: Der kann nicht einsteigen, deswegen sind seine Sitzkonsolen hin und die Sitze bewegen sich keinen mm mehr nach hinten oder vorne. Und: Der fährt zu viele holprige Straßen, deswegen ist die komplette Vorderachsaufhängung wie Stabis, Querlenker, Stützlager usw. schon neu drin. Und: Der wohnt in einem Gebiet, das wegen der vereisten Straßen nicht für sein ABS geeignet ist. Und: Der steht während der Fahrt immer auf der Bremse deswegen glühen manchmal seine vorderen Felgen auch auf kilometerlanger Fahrt ohne ein einziges Mal zu bremsen.
Also wenn das alles zutrifft, gebe ich mich geschlagen. Aber das wären wohl ein bischen viele dumme Zufälle, da eins mit dem anderen absolut nichts zu tun hat. Die zweite Möglichkeit ist einfach, daß ich ein Auto fahre, daß man kaum mehr als solches bezeichnen kann. In diesem Fall bleibt mir wirklich nur noch übrig, den Wagen zu verschenken und einen Einverständnisserklärung unterschreiben zu lassen, daß ich für etwaige Unfälle in Folge von Fehlern am Fahrzeug nicht haften werde.
Sollte das die letzte Möglichkeit sein, werde ich aber mit Hilfe der Lokalpresse dafür sorgen, daß im Umkreis von 100 km kein 206 mehr gekauft wird. Wie gesagt, ich möchte jetzt mal einen echten Tip hören, und nicht wieder "...hau doch du ab mit deinen Problemen, wir sind zufrieden." Denn damit ist niemandem geholfen. Mal ehrlich: Würdet ihr mein Auto kaufen? Nicht? Wieso sollte es dann jemand anders noch wollen?