... denkt mit Sicherheit der ahnungslose Kunde der das Auto mal kauft das wir uns gestern angesehen haben.
Wenn man unter "qualitaets-gebrauchtwagen.de", also bei den Peugeot Qualitäts-Gebrauchtwagen nach dem einen oder anderen Auto guckt fällt einem (sofern man ihn in Betracht zieht) dieser hier auf:
http://www.qualitaets-gebrauchtwagen.de ... &id=220317
Der wäre für uns OPTIMAL gewesen:
- klein und wendig
- 4 Türen
- geile Ausstattung (mit Teilleder, Navi, Freisprech- und JBL-Kram, etc., also FAST Vollausstattung)
- erstaunlich (wenn man mal vergleicht) günstig
Ich (der die schlechte Welt und dieProbleme mit den THP-Motoren und Steuerketten zumindest in der Theorie kennt) bin skeptisch.
Trotzdem in Saarbrücken bei Peugeot Saartal (wir reden hier vom Mutterhaus, nicht irgendeinem kleinen Händler!) angerufen und einen Termin zur Probefahrt vereinbart.
Gestern dann getan:
Mit ein paar Minuten Verspätung war der (nette) Verkäufer dann auch vor Ort.
Das Auto lief schon und war schon warm gelaufen (was ich garnicht leiden kann, manche Fehler zeigen sich nur in kaltem Zustand!).
Die Erklärung (sinngemäß): "Die Batterie war tot, deswegen haben wir ihn überbrückt. Daher auch die Motorkontrollleuchte. Ist nicht weiter schlimm.
Meine Skepsis steigt.
In dem kurzen Gespräch in dem ich dem Verkäufer klar mache dass ich gerne das Auto am Diag sehen würde um tatsächlich zu sehen was hinter dem Fehler steckt wird mehrfach die Möglichkeit abgeblockt. Sinngemäß: "Das waar früher so einfach. Heute brauchen wir auch Termine für drüben in der Werkstatt." ... "Das wird auch berechnet und kostet uns Geld." etc.
Mein Argument, dass man sich die 10 Minuten berechnete Arbeitzeit vielleicht nehmen sollte wenn man ein Auto für 8T€ verkaufen möchte interessiert offenbar nicht wirklich.
Also trotzdem losgefahren. Während des Fahrens mit offenem Fenster pfeift der Turbo leicht aus dem Motorraum (machen das die THP's?).
Wir beschließen selber aktiv zu werden und suchen in der Nähe 2 Werkstätten und einen TÜV auf um die Kiste selber ans Diag zu hängen: Leider ohne Erfolg: Überall alles voll und man braucht Termine ...
Nunja. Immerhin verschwindet die MKL nach einem Mal Motor aus- und wieder anmachen - also doch nur ein temporärer Fehler??
Nach der Probefahrt kehren wir zurück.
Ich erzähle dem Verkäufer von meinem Bedenken wegen der Kette und schlage vor dass sie dort die Ketten-Geschichte machen sollen und uns im Gegenzug ein Stück mit dem Preis entgegen kommen sollen.
Die Antwort nach längerem Hin und Her Diskutieren lautet im Endeffekt:
Die Reparatur kostet ca. € 1100.- und mehr als € 200.- kommen sie uns nicht entgegen - wir müssten also ca. € 900.- drauf legen.
Dafür hat der Verkäufer aber eine andere glänzende Idee, sinngemäß:
"Das wäre ja Geld zum Fenster rausgeschmissen wenn Sie jetzt die 1100 Euro investieren wenn
vielleicht mal die Kette reißt."
Nach meinem fragenden Blick erläutert er sinngemäß:
"Ja, wenn Sie die Gebrauchtwagengarantie abschließen dan deckt die ca bis 70TKM die kompletten Arbeitskosten und Materialkosten müssen Sie auch nur 20% zahlen." Okay. Hört sich logisch an. Wenn also der Motor 6000 Euro kosten sollte müssten wir auch "nur" 1200 Euro bezahlen.
Das Argument sticht zwar nicht richtig aber es hört sich zumindest logisch an ...
Zum Glück gibt es wissende Freunde (und Inhaber von EHRLICHEN Peugeot Autohäusern) die einem dann später erzählen dass es eine Grenze der Deckung pro Schadensfall gibt!
(Was im Übrigen NICHT im Werbe-Prospekt der Gebrauchtwagenversicherung drinnen steht!)
Ich bitte den Verkäufer mir die Versicherungsbedingungen der Gebrauchtwagenversicherung auszudrucken damit ich sie mitnehmen und zu Hause in Ruhe ansehen kann ...
Während er ein Telefonat während unserer Anwesenheit führen muss finde ich zufällig diese klein gedruckte Grenze: 1500 Euronen!
Ich sage: "Ihr Argument von vorhin ist ja ganz nett, aber wie soll das funktionieren wenn die Erstattung auf 1500 Euro begrenzt ist?"
Die Antwort lautet sinngemäß: "Ja, aber nicht im ersten halben Jahr während der Gewährleistung."
Ich habe keine Lust mehr auf Diskussionen und sage ihm diplomatisch dass Ehrlichkeit irgendwie anders funktioniert und ich mir irgendwie verarscht vorkomme und dass auf dieser nicht existenten Vertrauensbasis sicherlich keine Autokauf zustande kommt ...
(Insgeheim hatte ich natürlich auch die Hoffnung ein wenig Druck aufbauen zu können weil uns das Auto WIRKLICH SEHR gefallen hat!!)
Wir fuhren dann nach Hause und konnten (ich will nicht näher darauf eingehen) den Vorbesitzer des Autos ermitteln, der dankenswerter Weise auch eine Telefonnummer hatte und riefen diesen an!
Auf meine kurze Erklärung und meine Frage hin war er sehr nett und teilte in Kurzform mit dass er das Auto in Zahlung gegeben habe weil er "nur noch Probleme mit dem Auto / dem Motor" gehabt habe. Weil das Auto "dauernd Fehler" angezeigt habe, regelmäßig "in den Notlauf gegangen ist" und der "Turbo ausgefallen ist" und er "Fehler 1. und 3 Zylinder" irgendwas angezeigt hat und "Lesen Sie mal im Internet, Stichwort: Probleme mit den THP und Steuerkette"!!
Dieses "interessante" Gespräch hatte mehrere Folgen:
1. Wir verabschiedeten uns (schmerzlich) von "unserem" Auto.
2. Ich neige dazu, gerade einen gewissen "Hass" auf die Marke Peugeot zu entwickeln. (Ja, ich weiß dass man dazu neigt zu verallgemeinern und ich weiß dass es auch weiße Schafe gibt ...)
Aber ganz im Ernst:
KANN ES SEIN, dass die Firma Peugeot Deutschland (MUTTERHAUS SAARBRÜCKEN!!) ihre Kunden vorsätzlich betrügt??
(Und anders kann ich das nicht formulieren!)
Ein Fahrzeug mit einem höchstwahrscheinlich kurz bevorstehenden Motorschaden wird angekauft und UNREPARIERT an Kunden weiter verkauft und zwar unter der Prämisse und versteckt hinter Kleingedrucktem in einer Gebrauchtwagengarantie die für den Fall der Fälle nicht (ausreichend) einspringen wird?! (Und ich habe nicht erwähnt dass das Fahrzeug die ersten 42TKM nicht bei Peugeot direkt sondern "fremd"gewartet wurde - vielleicht führt alleine das schon zum Ausschluss diverser Garantieleistungen??
Um zum Titel zurückzukehren:
NIE WIEDER PEUGEOT würde ich sagen wenn ich nicht seit 20 Jahren Peugeot fahren würde. Und das hat mittlerweile weniger etwas mit den Fahrzeugen als solches zu tun (obwohl mir nach wie vor manche Modelle sehr gut gefallen) als vielmehr auch mit den entstandenen Kontakten und Freundschaften in die Szene und nicht zuletzte auch mit den Bewußtsein eine absolut kompetente und vertrauenswürdige Werkstatt "zum Freund" gewonnen zu haben! Solange ich diese Werkstatt (und ein paar weitere "Experten") an der Hand habe, liegt die Chance eines Autohauses, mich auf eine so "plumpe Art" hinters Licht zu führen nicht allzu gut.
An die Admins:
Wenn Ihr Angst habt dass Peugeot mit liest und Ihr Angst vor Konsequenzen und Repressalien habt:
Wer mich kennt weiß dass ich ein ehrlicher Mensch bin und nichts zu verbergen habe! Ich schreibe dies für alle diejenigen die auch noch an "das Gute" glauben und möchte wach rütteln dass man auch direkt bei Peugeot mindestens genauso verarscht wird wie bei jedem unseriösen Hinterhof-Händler!
Ich stehe dazu was ich geschrieben habe!
Ich bitte darum den Thread NICHT ungefragt zu löschen!!
So denne,
Feuer frei - ich bin gespannt ob ich mit heiler Haut davon komme oder ob ich Eurer Meinung nach übertrieben habe!
de Maggus