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Fragen zum Versicherungsrecht ... :(
Verfasst: Fr 29.03.13 00:59
von Coopex
Hallo Gemeinde!
Anlässlich unseres fast-Totalschadens unseres 206er GTI's habe ich ein paar Fragen zur Abrechnung mit der / durch die Versicherung:
1. Der Wiederbeschaffungswert für das Autochen wurde laut Gutachten auf € 3900.- festgesetzt.
2. Die Reparaturkosten betragen laut Gutachten € 2621.- netto / € 3120.- brutto (gerundet).
3. Mit dem Gutachten kommt ein Angebot eines Auto-Aufkäufers über € 560.- (womit gleichzeitig der Restwert beziffert wird!).
Wir haben nun die Chance, dem Aufkäufer das Auto zu verkaufen, allerdings nur bis zum 11.04. - eigentlich würden wir das Auto gerne verkaufen, jedoch ist dies umständehalber erst ab dem 01.06. möglich.
Nun zu den Fragen:
1. WENN wir es dem Aufkäufer verkaufen würden: Würde dann die Versicherung die Brutto-Reparatursumme zahlen oder den Wiederbeschaffungswert oder was?
2. Ich gehe davon aus dass die Versicherung nur den Netto-Schaden bezahlt bis entweder die Reparatur oder ein Verkauf nachgewiesen ist?
3. Zahlt die Versicherung die Brutto-Reparaturkosten oder den Wiederbeschaffungswert nur bei Reparatur oder wie ist das bei solchen Totalschäden?
4. Was wäre wenn wir das Auto abmelden und selber schlachten und in Teilen verkaufen wollten? Ist das möglich? Was zahlt die Versicherung dann?
Ich hoffe es ist jemand vom Fach hier der uns ein wenig weiter helfen kann ...
Danke vorab & Grüßle,
de Maggus
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Re: Fragen zum Versicherungsrecht ... :(
Verfasst: Fr 29.03.13 11:19
von Kris
Coopex hat geschrieben:1. WENN wir es dem Aufkäufer verkaufen würden: Würde dann die Versicherung die Brutto-Reparatursumme zahlen oder den Wiederbeschaffungswert oder was?
die versicherung zahlt den brutto-wiederbeschaffungswert minus den restwert. den restwert zahlt der aufkäufer.
2. Ich gehe davon aus dass die Versicherung nur den Netto-Schaden bezahlt bis entweder die Reparatur oder ein Verkauf nachgewiesen ist?
die versicherung zahlt immer nur den netto-schaden - denn nur der ist entstanden.
die umsatzsteuer kriegst du nur
erstattet, wenn du sie auch vorher ausgegeben hast, sprich sie bei reparatur-rechnungen anfiel.
3. Zahlt die Versicherung die Brutto-Reparaturkosten oder den Wiederbeschaffungswert nur bei Reparatur oder wie ist das bei solchen Totalschäden?
die versicherung zahlt im reparaturfall die rep-kosten. und wenn auf den dazugehörigen rechnungen ausgewiesen: die darauf anfallende Ust. (ist wie gesagt eine reine erstattung).
übersteigen die rep-kosten den zeitwert, ist es ein wirtschaftlicher totalschaden. dann steht dir nur max. der zeitwert zu.
in ausnahmefällen kann eine reparatur auch bis zu 120% des angesetzten schadens von der versicherung übernommen werden. das hängt aber vom auto und dessen seltenheit/wiederbeschaffbarkeit ab.
4. Was wäre wenn wir das Auto abmelden und selber schlachten und in Teilen verkaufen wollten? Ist das möglich? Was zahlt die Versicherung dann?
dann bekommst du die netto-rep-kosten, also die 2.600. und kannst mit dem auto machen was du willst.
was noch ein fallstrick werden kann:
nicht jede versicherung akzeptiert gutachten ohne weiteres. wenn du pech hast, rechnen die das gutachten nach internen vorlagen gegen und du bekommst weniger als im gutachten benannt. dann heisst es: diese abrechnung vom erst-gutachter gegenprüfen lassen.
Re: Fragen zum Versicherungsrecht ... :(
Verfasst: Fr 29.03.13 13:15
von Coopex
Kris hat geschrieben:
die versicherung zahlt den brutto-wiederbeschaffungswert minus den restwert. den restwert zahlt der aufkäufer.
Okay. Dann ist das eigentlich die einzige lohnende Version.
Die Frage ist dann: Wie lange hat man die Möglichkeit, das Auto noch zu fahren?
Wir können es eigentlich erst zum 01.06. verkaufen. Was wäre wenn wir das Auto erst dann verkaufen?
Dann bekommen wir jetzt die netto 2600?!
Und wenn man dann den Verkauf nachweist die MWSt.?
Und was ist wenn ein Aufkäufer dann mehr oder weniger zahlt?
Ich gehe davon aus dass man per Kaufvertrag den erhaltenen Kaufpreis nachweist und die Versicherung abhängig davon wieder die Differenz zum Wiederbeschaffungswert erstattet.
Bzw. wenn der Aufkäufer weniger zahlen sollte werden sie wohl maximal die Differenz zu dem ersten Angebot erstatten ...
Danke vorab, liebe Grüße & frohe Ostern!!
de Maggus
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Re: Fragen zum Versicherungsrecht ... :(
Verfasst: Fr 29.03.13 15:38
von XenonShock
1. WENN wir es dem Aufkäufer verkaufen würden: Würde dann die Versicherung die Brutto-Reparatursumme zahlen oder den Wiederbeschaffungswert oder was?
Soviel ich noch weis Wiederbeschafungswert abzüglich Rwstwert.
2. Ich gehe davon aus dass die Versicherung nur den Netto-Schaden bezahlt bis entweder die Reparatur oder ein Verkauf nachgewiesen ist?
Netto bekommst du wenn du nix machen läst. wenn eine Rechnung Vorliegt bekommst du die MwSt.
3. Zahlt die Versicherung die Brutto-Reparaturkosten oder den Wiederbeschaffungswert nur bei Reparatur oder wie ist das bei solchen Totalschäden?
Naja die Raparaturkosten liegen ja unter dem Wiederbeschafungswert somit könntest du Reparieren lassen. War bei meinem 306 damals auch so udn da es auf dem Markt kaum 306 GTi6 gab durfte ich sogar + 30% mehr Reparieren lassen also 130%. Sprich die haben mehr für die Raparatur bezahlt als der wagen wert war.
4. Was wäre wenn wir das Auto abmelden und selber schlachten und in Teilen verkaufen wollten? Ist das möglich? Was zahlt die Versicherung dann?
dann bekommst du Reparaturbetrag netto.
Re: Fragen zum Versicherungsrecht ... :(
Verfasst: Fr 29.03.13 22:30
von BamBam
wie kris es sagt, ist richtig.
wichtig:
deine selbstbeteiligung wird auch noch mit abgezogen!
wenn du also ne sb von 500€ hast -geht das nochmal von der kohle der versicherung runter.
der restwert, bzw wer das autoankaufen würde, nimmt die versicherung, natürlich immer den, der am höchsten zahl -denn das geht ebenfalls von der kohle der versicherung weg.
wenn du die karre nun selbst inserierst und jemand bietet was anderes hast glück -aber da reden wir im hunderter breich. (ob das lohnt?).
bei nem wirtschaftlichen hagelschaden, hättest optimal machen können:
karre behalten, kohle einsacken, weiter fahren.
so wirds ne zahlenschieberei -mit nachteilen für dich.
Re: Fragen zum Versicherungsrecht ... :(
Verfasst: Sa 30.03.13 01:02
von Coopex
Dass die SB abgerechnet wird kann ich mir eigentlich nicht vorstellen - ich habe ja keinerlei Schuld an dem Unfall!
Als Verursacher ja, aber als "Opfer"??
Letztlich ist der Schaden eigentlich auch nicht VIEL schlimmer als ein Hagel.
Man bräuchte einen Türgriff und einen Spiegel und schon könnte man das Auto natürlich mit optischen Defiziten aber technisch einwandfrei weiter fahren.
Ich telefoniere morgen mal mit der gegnerischen Versicherung.
Mal sehen was die sprechen! Ich hoffe die zicken nicht rum - nicht dass wir noch zum Anwalt müssen!
Grüßle,
de Maggus
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Re: Fragen zum Versicherungsrecht ... :(
Verfasst: Sa 30.03.13 07:14
von Timon
Moin,
selbst, wenn du keine Schuld hast, bist du je nach Versicherung/Richter mit 10-30% Schuld dabei. Allein, weil du den Wagen auf der Straße bewegt/abgestellt hast. Das heißt, deine Vollkasko müsste/könnte für den Restschaden eintreten, abzüglich der Selbstbeteiligung.
Den anderen Teil bekommst du von der gegnerischen Versicherung, das ist ein Haftpflichtschaden des Gegners und da gibt es keine Selbstbeteiligung.
Viele Grüße
Frank
Re: Fragen zum Versicherungsrecht ... :(
Verfasst: Sa 30.03.13 15:14
von Troubadix
Also wenn du glaubst das wenn du den selbst schlachtest mehr als die 560 euro rausholst dann behalte den und lass dir die 560 abziehen
wenn du den selbst flicken kannst, behalte ihn
wenn du nur schnell den hof leer haben willst gib ihn ab...
troubadix
Re: Fragen zum Versicherungsrecht ... :(
Verfasst: Sa 30.03.13 16:09
von Peugeot309GTI-TD
Timon hat geschrieben:Moin,
selbst, wenn du keine Schuld hast, bist du je nach Versicherung/Richter mit 10-30% Schuld dabei.
Und eben aus dem Grund geht in der heutigen Zeit bei einem Unfall rein garnichts mehr ohne Anwalt!
Re: Fragen zum Versicherungsrecht ... :(
Verfasst: Sa 30.03.13 17:36
von Coopex
Timon hat geschrieben:Moin,
selbst, wenn du keine Schuld hast, bist du je nach Versicherung/Richter mit 10-30% Schuld dabei. Allein, weil du den Wagen auf der Straße bewegt/abgestellt hast. Das heißt, deine Vollkasko müsste/könnte für den Restschaden eintreten, abzüglich der Selbstbeteiligung.
Den anderen Teil bekommst du von der gegnerischen Versicherung, das ist ein Haftpflichtschaden des Gegners und da gibt es keine Selbstbeteiligung.
Viele Grüße
Frank
Sorry Frank, aber das kann ich so ohne weiteres weder glauben noch hinnehmen ...
SO einfach und negativ ist das schlicht und einfach nicht und auch nicht die Regel.
Und sollte jemand auf die Idee kommen so einen Bullshit abzuziehen geht es halt zum Anwalt.
Aber ab davon habe ich heute mit der Versicherung telefoniert.
Die zahlen - wie zu erwarten - die Differenz zwischen Wiederbeschaffungswert und dem Restwert (Ankaufs-Angebot) und zwar laut Gutachten.
Ich habe die gefragt was ist wenn wir das Auto in 1 oder 2 Monaten verkaufen.
Das sei angeblich kein Problem. Und wenn wir mehr Geld bekommen als das bisherige Ankaufs-Angebot dann haben wir sogar Glück weil die sich bei Ihrer Auszahlung auf das Gutachten beziehen ...
Das glaube ich aber erst wenn das Geld auf dem Konto ist!!
Liebe Grüße,
de Maggus
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