Strömungsverlust Venturirohr

Ihr habt kein Problem mit eurem Peugeot? Habt aber trotzdem was zum Löwen zu sagen? Dann seid ihr hier genau richtig.
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Aron
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Strömungsverlust Venturirohr

Beitrag von Aron » Mo 22.03.10 15:23

Moin,

einige kennen das sicherlich, das kleine lästige Ding am Benzinmotor, wo man beim Ausbau 2ps mehr raus bekommt, jedoch das Drehmoment um 10% oder mehr fällt.

Jetzt zu meiner Grundidee. Und zwar möchte ich getreu an neuere Motorengenerationen meine Ladelufttemperatur unter Ansaugtemperatur reduzieren, jedoch ohne Expandionssaugrohr und ohne Umbau der Ventilsteuerung (der Einfachkeit halber). Das ganze soll mittels Klappen gesteuert werden.

Idee ist das mein Ladedruck bei annähernd gleicher Laderdrehzahl vor diesem Venturirohr um 0,2-0,3bar höher ist (bei 4000rpm und 1300mg/H Luftmasse). Bei dieser Last mit 1,5 Bar Ladedruck und 1300mg/H habe ich eine LLT von ca 15°C über AT. Sprich bei 20°C AT habe ich momentan 35°C LLT, was bei genau diesen 20°C AT schon zu drastischen Ansteigen der thermischen Belastung des Motors und ATLs führt, sowie der starken Rußzunahme (DPF ist schneller voll als bei kalter LLT).

Durch diese Sache erhoffe ich mir ca 200°C weniger Abgastemperatur mit mehr Spielraum für neue Einstellungen nach obenhin.

Wie stark fallen dabei die Strömungsverluste durch diese Engstelle aus? Vorstellen tu ich mir das ganze als Expandionsventil in einem sehr großen Kühlschrank. :cool: Wie sieht das ganze z.B. bei den kleineren TUs aus, bzw einigen neueren Motoren mit Venturirohr?

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andreasxsi
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Re: Strömungsverlust Venturirohr

Beitrag von andreasxsi » Di 23.03.10 06:09

Das müsstest du aber echt groß bauen :D
Das Venturirohr haben nur die ganz kleinen Motoren (bis glaube 75PS), da diese kaum Luftverbrauch haben.
Da du aber ein Diesel hast und Dieselmotoren mit Luftüberschuß arbeiten und zudem viel Hubraum hast, brauchst du dementsprechend eine richtig große Konstruktion :floet:
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Re: Strömungsverlust Venturirohr

Beitrag von Aron » Di 23.03.10 16:51

andreasxsi hat geschrieben:Das müsstest du aber echt groß bauen :D
Japp, der zieht gut das 2,5 Fache durch wie nen 75pser. Ich dachte sogar das ist wieder im kommen, für VAG fertigen wir u.a. mordsmässige Saugrohre (80mm Anschlussdiam und mehr) und am Ende sitzt ein massives Venturirohr, was von aussen ca 60mm hat aber innen ca 35mm, daher wäre interessant zu wissen obs für sowas paar Angaben gibt, im www findet man darüber nix.

Na mal sehen, dort vor der DK habe ich da original um die 55mm Durchmesser, werd da erstmal nen Trichter mit 40mm probieren und die Luftmasse messen, die ohne Korrektur bei gleichen Ladedruck sinken dürfte sowie Differenzdruck und Änderung der Turboladeransteuerung des MSGRs.

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Re: Strömungsverlust Venturirohr

Beitrag von mariob » Di 23.03.10 18:16

Hi,

den Effekt hast du meiner Meinung nach nur bei hohen Drehzahlen, weil ja andernfalls nur mickrige Strömungsgeschwindigkeiten vorhanden sind. Aber gerade bei hohen Drehzahlen willst du anständig Füllung haben und da bremst das Ding mehr als es hilft.

Ich konnte übrigens bisher an keinem TU ein verringertes Drehmoment durch Entfernen des Venturirohrs oder durch weitere Ansaugwege feststellen. Sicher verschlechtert sich das Verhältnis zwischen verfügbarem Drehmoment bei Standgasdrehzahl und verfügbarem Maximaldrehmoment, aber am absoluten Niveau bei niedrigen Drehzahlen ändert sich meiner Erfahrung nach eher wenig.

Gruß, Mario
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Re: Strömungsverlust Venturirohr

Beitrag von andreasxsi » Di 23.03.10 20:36

Die Strömungsgeschwindigkeiten bekommt man sicher auch mit einem kleineren Luftrohr zustande.
Aber ob das so förderlich ist :gruebel:
Also lieber so lassen und ggf. ein etwas größeren Luftschlauch rauf und das mit dem Venturirohr außen vor lassen.
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Re: Strömungsverlust Venturirohr

Beitrag von Aron » Di 23.03.10 21:08

mariob hat geschrieben:den Effekt hast du meiner Meinung nach nur bei hohen Drehzahlen, weil ja andernfalls nur mickrige Strömungsgeschwindigkeiten vorhanden sind. Aber gerade bei hohen Drehzahlen willst du anständig Füllung haben und da bremst das Ding mehr als es hilft.
Eben, um hohe Drehzahlen geht es mir.

Bei 2000rpm mit 2500mbar Ladedruck und Lambda 1,1 habe ich bei 25°C_AT etwa 450°C Abgastemperatur, bei 4000rpm muss ich dabei auf Lambda 1,15 zurück gehen um die Abgastemperatur auf 750-800°C zu begrenzen. Entsprechend verkältert sich das ganze bei niedrigen Temperaturen imens, bei 0°C_AT kann ich sogar bei recht niedrigen Umgebungsluftdrücken bei 4000rpm mit Lambda 1,1 fahren und habe dann nur 650°C Abgastemperatur. Im direkten Verhältniss zur Abgastemperatur steht natürlich die Temperatur der Brennraummulde (Schrumpfkolben).

Genau genommen interessieren mich die 2000rpm nicht, da ich dort eh bloß 350Nm anliegen habe (Getriebegründe), jedoch eben der obere Drehzahlbereich.

Im Grunde möchte ich nix anderes als die Ladelufttemperatur um ca 20°C abzusenken, was mit einem anderen LLK kaum Sinn macht, da der originale mit verbesserter Luftführung schon ordentlich arbeitet, also muss ich anders ran.
Wie gesagt, mir klingelt da immernoch Porsche im Ohr, die beim aktuellen T ein speziell ineffektives Saugrohr entwickelt haben wodurch für gleiche Luftmassen ein höherer Ladedruck benötigt wird, was aber die thermische Belastung imens senkt, den Gesamtwirkungsgrad anhebt und den Verbrauch unter Last deutlich senkt. Aber so ein Saugrohr fällt bei mir aus Plastz und Zeitgründen flach, das der Wirkungsgrad steigt erwarte ich auch nicht, nur sollte er eben nicht sinken, im Vordergrund bei mir liegt die Verbrennungs/Abgastemperatur bei hohen Drehzahlen.

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Re: Strömungsverlust Venturirohr

Beitrag von Twisty » Fr 26.03.10 18:38

Moin!

Was genau brauchst Du denn für diesen Zweck?
Soll das mehr ein Venturi-Rohr oder ne Düse werden?
Ich denke mal, dass letztere in Deinem Fall effizienter sein dürfte.
Da gibt es aber Abhängigkeiten zwischen Eingangsradius, Verrengung und Ausgangstrichter, die es durchmesserunäbhängig einzuhalten gilt, um das Strömungsverhalten nicht zu beinträchtigen.


...da könnte ich mich mal schlauer machen....falls gewünscht... :)


greetz
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Re: Strömungsverlust Venturirohr

Beitrag von Aron » So 28.03.10 09:54

Twisty hat geschrieben: Da gibt es aber Abhängigkeiten zwischen Eingangsradius, Verrengung und Ausgangstrichter, die es durchmesserunäbhängig einzuhalten gilt, um das Strömungsverhalten nicht zu beinträchtigen.


...da könnte ich mich mal schlauer machen....falls gewünscht... :)

Klar, vielen Dank schonmal. :cool: :daumenhoch:

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