Beleidigung eines Beamten Strafzettel und Folgen (Zeugen)

Ihr habt Probleme mit anderen Marken? Oder mit Sachen, die nicht euren Löwen betreffen? Dann ist das genau die richtige Schublade für euch.
breakdriver
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Beleidigung eines Beamten Strafzettel und Folgen (Zeugen)

Beitrag von breakdriver » So 18.03.12 01:17

Hallo zusammen,

vielleicht habt Ihr ja eine Anregung oder Erfahrung zu meiner Frage. Hier im Forum fahren ja so einige Raumschiffe aus verschiedenen Ecken Deutschlands herum :D.

Meine Freundin hat heut einen Strafzettel bekommen weil sie 80cm über einer weissen Begrenzung geparkt hat. Als Sie zu ihrem Auto kam stand dort noch der Kontrolleur, der Ihr 25 € Strafe ausgedruckt hat. Sie hat sich dann "etwas" geärgert und ist murmelnd in ihr Auto gestiegen und weggefahren.

Vorhin hat die Polizei dann angerufen und gemeint, dass der Kontrolleur Anzeige wegen Nötigung und Beleidigung eingereicht hat. Sie sagt aber das Sie sich nur über den Strafzettel und nicht gegen den Beamten gerichtet hat. Also kurz um: Sie hat wohl ein paar mal Schimpfwörter benuntzt, die der Kerl anscheinend sehr persönlich nimmt.

Wie ist da eure Einschätzung bezüglich des Rechtstreites. Es gibt keine Zeugen, und er hat auch kein Video oder Notizen zum Vorfall gemacht. Sowas kann ja im schlimmsten Fall mal schnell 1000 -7000 € kosten. Das Ihm hierbei mehr Glauben geschenkt wird ist mir klar, aber wenn Sie sagt das sie sich einfach über den Strafzettel geärgert hat ? Es gibt ja kein Gesprächsprotokoll oder sowas., Steht das einfach Aussage gegen Aussage, oder wird der Kontrolleur hierbei "natürlich" begünstigt. :)

Ich rufe am Montag auch einen Anwalt an und Frage da noch mal nach, aber was ist hierbei besser ? Aussage verweigern, oder alles abstreiten ?

Was meint Ihr.,

Vielen Dank im Voraus für einen Tipp.

Grüsse
Break
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curses
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Re: Beleidigung eines Beamten Strafzettel und Folgen (Zeugen

Beitrag von curses » So 18.03.12 11:48

Könntest du evtl noch schreiben was für schimpfwörter sie genannt hat? Trafen die Beleidigungen direkt auf den netten Kontrolleur zu oder wirklich nur auf den Strafzettel? Ein paar Einzelheiten wären nett, dann kann ich vll eher was dazu sagen. In den drei Jahren, die ich beim Rechtsanwalt gelernt habe lernt man: es trägt nämlich jede einzelheit zum geschehen zur analyse bei.
Mfg
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Re: Beleidigung eines Beamten Strafzettel und Folgen (Zeugen

Beitrag von breakdriver » So 18.03.12 19:52

Hi curses,

vielen Dank schon einemal für deinen Rat.

Also sie hat Ihn wohl schon angeschaut und beschimpft, aber es gibt wohl keine Zeugen dafür was Sie alles gesagt hat. Hierbei soll Sie 2 mal den Mittelfinger gezeigt haben und im am Anfang in die Hölle gewunschen haben, danach kammen 2 "du dreckiger *** sympatischer Mann ***" und "penner" vor. Dann hohlte Er ein Handy raus und rief auf ner Polizeiwache an, sie ist ins Auto und weggefahren. Sie weiss nicht aber nicht genau wieviel er sich davon gemerkt hat , und an was er sich erinnern kann.

Wahnsinn! ein Aufriss wegen sowas. Morgen muss Sie zur Polizei und eine Aussage aufgeben. Hierzu stellt sich natürlich jetzt die Frage, ob Sie verweigert, oder sagt das Sie nicht zu Ihm direkt gesagt hat.


Danke und Grüsse
breakdriver
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Re: Beleidigung eines Beamten Strafzettel und Folgen (Zeugen

Beitrag von Horst B » So 18.03.12 20:12

Irgendwie widersprechen sich deine Schilderungen ziemlich. :gruebel: :nixkapier:

So langsam seh ich da auch ne glasklare Beleidigung, die mit etwas Gemurmel zum Strafzettel recht wenig zu tun hat...
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Re: Beleidigung eines Beamten Strafzettel und Folgen (Zeugen

Beitrag von curses » So 18.03.12 21:28

Hm... Wenn sie ihn wirklich so beschimpft hat, ist es schwer sich herauszureden mit der begründung sie hätte dies zum Strafzettel gesagt. Der gezeigte mittelfinger und die schimpfwörter sind im Straßenverkehr allgemein schon sehr teuer aber in ihrem fall, in dem sie diese Äußerungen gegenüber eines Beamten geäußert hat, kann es noch mal ne ganze Stange teurer werden.
Wenn sie zugibt diese Schimpfwörter gesagt zu haben, ist das rausreden, dass diese auf den Strafzettel bezogen waren doch sehr unglaubwürdig.
Lügen ist hierbei noch die schlechtere Methode.
Ich würde auf jeden fall nochmal den Anwalt kontaktieren.

Ich persönlich würde dann einfach meine Sicht der Dinge schildern und fertig. Alles halb so kompliziert und weniger Stress mit eventueller teurer Gerichtsverhandlung.

Aber noch ein kleiner Tipp am Rande:
Beleidigt werden will keiner, auch nicht in seinem Job.
Und beamtenbeleidigung lässt man lieber gleich mal bleiben. Beamten haben oft mehr glaubwürdigkeit und sie machen solche anzeigen auch nicht ohne Grund.
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Re: Beleidigung eines Beamten Strafzettel und Folgen (Zeugen

Beitrag von Pug_87 » Mo 19.03.12 12:50

Soviel ich weiß, gibt es keine Beamtenbeleidigung.
Beleidigung ist Beleidigung egal ob er Polizist oder Straßenbauer ist.
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Kann einem überhaupt etwas passieren, wenn am Auto die Bremsen versagen,
man aber einen Anhalter im Wagen hat??

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Re: Beleidigung eines Beamten Strafzettel und Folgen (Zeugen

Beitrag von curses » Mo 19.03.12 13:25

Gemäß Paragraph 185 StGB stimmt deine annahme auch ein Beamter wird als normaler Mensch in Deutschland gesehen wenn eine Beleidigung vorliegt.
Nach Paragraph 194 absatz 3 StGB kann jedoch auch der Vorgesetzte des Beamten Strafantrag stellen.
Weitere Besonderheit ist, dass es wegen öffentlichen Interesses selten zu einer Verweisung auf privatklage oder zur Einstellung des Verfahrens kommt.

Strafe: bis zu einem Jahr Gefängnis bzw 10 bis 30 tagessätze Geldstrafe. Die Geldstrafe richtet sich nach dem Einkommen.

Ein Tipp wäre auch noch, dass sich deine Freundin entschuldigt, dass kann strafmildernd wirken.

Mfg
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Re: Beleidigung eines Beamten Strafzettel und Folgen (Zeugen

Beitrag von breakdriver » Mo 19.03.12 14:17

Hallo zusammen,

Danke schon mal für eure Tipps und Einschätzungen.

Also als Tipp vom Anwalt: Man sollte immer bevor man hierzu eine Aussage macht, die Akteneinsicht beantragen. Hierzu muss man allerdings zwangläufig einen Anwalt dazu nehmen. Dazu kommt das es sich hierbei nicht mehr um eine Ordnungswiedrichkeit, sondern um eine Straftat handelt. Egal ob der Beschimpfte ein Beamter oder eine Privatperson ist. Je nach Anschuldigung kann die Strafe zwischen Fürherscheinenzug und Geldstrafe variieren. Und Achtung ! Selbt wer eine Rechtschutzversicherung hat, kann hierbei nicht darauf zurückgreifen da es sich um ein vorsätzliches Vergehen handelt.

Also am MIttwoch wird vom Anwalt eine Vollmacht unterschrieben und ersteinmal Akteneinsicht beantragt. Dann stellt sich auch heraus was hierbei wirklich zur Last gelegt wird. Das mit dem entschuldigen ist nicht so einfach. Wenn sie das vorher schon versucht, wird Ihr die gesammte Anschuldigung ohne Verhandlung überlassen, und alles was der Beamte vorwirft trifft ein. Aber hierbei bin ich mir sicher, das auch Er im gefächt die ein oder andere Sache überdramatisiert.

PS: @Horst B.
so ging es mir auch. Sie war natürlich etwas geschockt als der Beamte gleich Anzeige gegen Sie erhoben hat, daher viel Ihr vieles bei der Rekonstruktion des Vofalles etwas schwer :).

Ich bin gespannt und nehme die Sache echt heftig ernst. Das kann bis zu 4000 € und Führerscheinenzug bis zu 5 Monaten gehen. HEFTIG !! Also wenn ich daran denke wie oft ich schon ausgetickt bin im Strassenverkehr :dummguck: . Ich werde mir in Zukunft gut überlegen was und wie !!

Vielen Dank erstmal an euch. Ich werde mich aber noch mal melden wenn die Anschuldigungen da sind. Vielleicht interessiert es ja den ein oder anderen wie die Sache ausgeht.

Viele Grüsse
break.
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Re: Beleidigung eines Beamten Strafzettel und Folgen (Zeugen

Beitrag von FrenschConnection » So 25.03.12 11:12

Das schwierige an solchen Fällen ist zunächst einmal, die Warhheit. Selbst wenn Deine Freundin eine vertraute Person ist, ist es nur in den seltensten Fällen so, dass Sie ihre Geschichte objektiv beschreibt. Deswegen würde ich in diese Richtung überhaupt nich gehen und einfach das tun, was DU ohnehin schon vorhast. Geh zu einem Anwalt und der wird Euch sachgerecht aufklären. Ohnenhin weißt Du nicht, ob es vielleicht doch Zeugen gibt. Oder vielleicht war sogar eine Kamera in der Nähe. Grundsätzlich solltest Du davon ausgehen, dass der Beamte aus rationalen Gründen die Anzeige eingereicht hat. ... Manchmal hilft auch eine Entschuldigung. ;)

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Re: Beleidigung eines Beamten Strafzettel und Folgen (Zeugen

Beitrag von XenonShock » Fr 20.04.12 14:38

Also anhand von deinen Fakten würde ich den Fall als eindeutig bezeichnen. Mittefinger ist eindeutig, und weile Sie "du" penner und co gesagt hat auch.

Um aus der nummer rauszukommen habt ihr nun 2 möglichkeiten.

1. Mit dem Beamten das gespräch suchen sich Entschuldigen und Freudnlich bitten die Anzeige zurückzuziehen.

2. Wenn Punkt 1 nicht Funktioniert bei der Ausssage die Wahrheit sagen und Angeben das dies eine Kurzschlußreaktion im Affekt war udn ihr das sehr sehr leit tut udn Sie sich bereits beim Beamten Endschuldigt hat. Mit Glück gibt es eine milde Strafe.
ALLES MUSS RAUS! brauch Platz wer was an teilen brauch
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