Ich erzähl mal wie es bei mir war.
Vorab, ich bin mit irgendwas schlechter als T3 (T4 T5, ich weiss es nicht mehr genau)
gemustert worden bin aber kerngesund...
So, jetzt zur Story, der Brief flatterte verspätet (hatte leider zu früh gejubelt) bei mir Zuhause ein (ich war 21). Das dumme daran war, dass ich zu diesem Zeitpunkt einen super Job hatte den ich auf gar keinen Fall verlieren wollte, indem ich ein Jahr meines Lebens für nichts und wieder nichts (in Relation zu meinem Job) vertue (meine Meinung).
Da ich früher (vor 15 Jahren) mal leicht Asthma hatte bin ich also schnurstracks zu einem
neuen Arzt gegangen der mir gleich (schriftlich) athestiert hat, dass ich Asthma habe (ohne Zeitangabe). Das Athest bestand leider nur aus 2 kurzen Sätzen aber naja...
Dann kam der Tag der Musterung, sichtlich angepisst hatte ich mir einen Tag frei genommen und bin 60 km entfernt von meiner Wohnung zu einem älteren Militärgebäude gefahren.
Dann gingen die Routine Tests bis hin zu atemtests los, bei denen ich mich bemüht habe schön unregelmässig zu atmen...
Als dann alle Tests fertig waren gabs dann ein Gespräch bei welchem ich gleich das Athest von meinem Arzt vorgelegt habe, in der Hoffnung dass das Kapitel Bund damit für mich abgeschlossen ist (inklusive Zivildienst).
2 Wochen später kam dann ein Brief, dass das von mir abgegebene Arztathest nicht ausreichend ist und ich zu einem mit der Bundeswehr korrespondierenden Arzt nach Frankfurt am Main fahren müsste, um mich dort auf Herz und Nieren prüfen zu lassen (ich hätte meinen Arzt erwürgen können).
weitere 2 Wochen später, wieder einen Tag freigenommen und zum Bundeswehr Arzt gegangen (ich dachte schon alles wäre vorbei). Nach diversen Blut und Atemtests (Mist dabei konnte man nicht schummeln) gabs dann quasi den wichtigsten test - den Belastungstest -.
Der Test lief so, dass man auf ein Trainingfahrrad gestiegen ist, welches 10 Schwierigkeitsstufen hatte, welche man einzelnd jeweils 1 Minute konstant fahren musste.
Dabei war zu beachten das man gleichmässig trat, so dass ein kleiner roter Zeiger immer in der Mitte eines Displays blieb.
Nach jeder Stufe musste man mit voller Kraft in ein Röhrchen pusten (an dessen Oberfläche ein Zeiger montiert war, den man soweit wie es geht nach vorne pusten musste).
Nach der 3 Fahrstufe (das treten wurde immer schwerer), bemerkte ich, dass die Arthelferin immer nach einlegen der neuen Stufe in den Nebenraum (die Tür war zu) verschwand und immer erst direkt am Ende der Stufe zurückkam.
Das war meine Gelelgenheit ---- > ich hielt die Luft an und trat den Zeiger bis maximum, so dass ich bei der 6. Stufe hechelnd auf den Fahhradstuhl saß und unglaubliche Probleme hatte
zu atmen. Die Arzthelferin rannte ins Nebenzimmer gab mir ein Asthmaspray (muhaha das brauchte ich gar nicht) und nam mir nochmal schnell Blut ab um mein Blut auf Sauerstoff hin zu testen (
Der Test fiel wie ihr euch denken könnt dementsprechend aus).
Zuletzt kam noch das Abschlussgespräch mit dem Arzt, welcher, wie ich in einem längeren Gespräch rausbekam, absoluter Pazifiost war *lol*.
Nachdem ich ihm offen und ehrlich gesagt hatte, was ich von dem 1 Jahr Pause halte (auf meinen Job bezogen) hat er gelacht, mir einen schönen Tag gewünscht und ich bin wieder gegangen.
4 Wochen später kam dann ein Brief vom Kreiswehrerstatzamt. Sehr geehrter Herr ...... wir teilen Ihnen hiermit mit, dass Sie aufgrund Ihrer Krankheit mit T4,5,6 gemustert wurden und somit vom Bund sowie vom Zivieldienst freigestellt sind... (kein Originalwortlaut aber so ähnlich)
Geschafft!!!
Versteht es nicht falsch, wäre es früher gewesen wäre ich einverstanden gewesen, zivilen Dienst oder sogar den Bund zu machen um der Gesellschaft zu helfen... Ich bin aber der Meinung, dass ab dem Moment wo der Bund einen tiefen Einschnitt in das Berufsleben mit sich führt, man komplett von diesem freigestellt werden sollte!
P.S. verschieben konnte ich den Bund auch nicht mehr, da ich dies mit 16 (!) Jahren (da kam der erste Brief bei dem ich zuletzt dachte das sie mich dann doch vergessen haben) schon verschoben habe, aufgrund dessen, dass ich damals auf einer Hotelfachschule in Bayern war.
in diesem Sinne
Grüße Pascal