Es geschah am hellichten Tag...

Die wohl interessanteste Kategorie. Ihr habt Probleme mit Eurem Peugeot? Die Werkstatt weiss mal wieder nicht weiter? Das Handbuch gibt auch nichts mehr her? Na dann, stellt Eure Frage hier rein.
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le mOnd
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Es geschah am hellichten Tag...

Beitrag von le mOnd » Mi 30.11.05 03:20

Moin zusammen...

muss gerade nur mal meinen Frust ablassen, weil mein Löwe jetzt mit gebrochenen Füßen in der Werkstatt steht!

Heute war wirklich ein Unglückstag, neben den diversen anderen dingen, die ich jetzt nicht erwähnen will, hat dem ganzen ein Unfall die Krone aufgesetzt..

Zum Hergang. Ich fahre aus einer kleinen Seitenstraße und will links auf die Hauptstraße abbiegen. Ein Mercedes parkt auf der Hauptstraße so nahe an meiner Ausfahrt, dass meine sicht nach links stark eingeschränkt ist. Ich taste mich also ganz langsam vor, weil links nichts zu sehen ist, und gucke auch rechts raus, ob frei ist. Bis ich von rechts wieder nach links kucke, um zu sehen, ob nun endlich was zu sehen ist (der Blick nach rechts hat nicht mehr als 1 sekunde gedauert), steht mir schon ein schwarzer älterer Escort Kombi eines Portugiesen im linken Radhaus. Ich stelle mein Fahrzeug ab, ein paar Meter kam ich noch, aber nicht weit: Das Rad hing schief im Radhaus, Reifen geplatzt, Felge verbogen, Federbein krumm, Schürze kaputt, Scheinwerfer kaputt, Kotflügel kaputt. Beim Gegner nur Bagatellschaden, das eine Licht ist zerstört sowie Teile der Frontschürze.

Gleich die Polizei gerufen, die mir sofort die Vollschuld gegeben haben, weil der Gegner auf der Vorfahrtstraße war. Im ersten Schock habe ich das auch irgendwo eingesehen, aber den Polizisten drauf aufmerksam gemacht, was ich denn hätte tun sollen, nachdem der Mercedes ordungswidrig parkt und mir die Sicht nahm? Irgendwie muss ich mich ja raustasten (hatte die Fahrsituation ja schon 100e Male, ist fast direkt vor meiner Haustür), nur wenn die Autos bis zur Ausfahrt stehen und nicht 5 Meter entfernt, wie vorgeschrieben, muss ich ja erstmal soweit kommen, dass ich an dem Auto vorbei kucken kann und dann steht schon meine gesamte Front bis hinter den Spiegel auf der Straße. Durch die Fenster des Mercedes konnte man sich auch keinen Überblick verschaffen, weil die ganze Straßenseie zugeparkt war, ich hätte durch die Fenster des Mercedes höchstens einen BEreich von 2 Metern auf der Straße überblicken können und was ist das, wenn 50 erlaubt sind auf der Hauptstraße? Ich habe als erstes die Insassen des Gegnerfahrzeugs gefragt ob sie irgendwie verletzt sind, sie haben alle verneint. Auch meinen Beifahrern und mir fehlt absolut nichts. Die Airbags sind auch nicht aufgegangen, ich hatte ja nicht mal Schrittgeschwindigkeit drauf. So, die Personalien werden geregelt und die Polizei weist mich darauf hin, dass ich mit 60 Euro und 3 Punkten im Mindestfall rechnen muss. Jetzt kommt das nächste: Die Unfallgegner sind mit ihrem auto nach Hause gefahren, weil es wie gesagt voll Fahrbereit war. Als sie weg waren, geht der Polizist auf mich zu und sagt, der Beifahrer des Gegners habe nun angegeben, dass er mit dem Knie ans Armaturenbrett geknallt sei und sich überlegt, zum Arzt zu gehen... Sollte er das machen und der freundliche Onkel Doktor ihm was nettes schreiben, werde ich zusätzlich zu den 3 Punkten und der Geldbuße wegen FAHRLÄSSIGER KÖRPERVERLETZUNG IM STRASSENVERKEHR angezeigt! Da habe ich gesagt, dass ich das vollkommen absurd finde, weil fhrlässig heißt, dass man etwas BEWUSST in Kauf nimmt. Das ist bei sowas ja eine vollkommen kranke Annahme! Die Beamten meinten nur, ach das ist gar nicht so schlimm wie sichs anhört. Meine Beifahrer haben die Polizisten dann nochmal auf den parkenden Mercedes hingewiesen, der vollständig auf der Zickzacklinie stand, die teilweise mit Schnee bedeckt war. Die haben aber gesagt, der bekommt auf keinen Fall eine Teilschuld, weil er sagen kann, er habe die Sperrzone nicht gesehen, weil sie schneebedeckt war. Daraufhin wir, das ist doch völlig egal, ob Sperrzone oder nicht, er darf nicht so nah vor einer Ausfahrt/Einmündung stehen! Das hat die Beamten nicht interessiert und sie haben den Wagen einfach stehen gelassen, ohne sich das Nummernschild zu notieren oder sonstwas! Sie haben mir gesagt, ich könne es ja aufschreiben, wenn ich Lust habe, vielleicht bringts bei der Versicherung was. So musste ich also zusehen, dass sie es bei mir ganz genau genommen haben (natürlich hatte der Unfallgegner Vorfahrt, aber wenn man keine Sicht hat, muss man sich halt gaanz langsam vortasten und nachdem ich schon soweit mit der Nase rausstehe, kann man von einem vorausschauenden Fahrer erwarten, dass er das auf einer geraden Straße sieht und gegebenenfalls anhält, oder nicht???), aber den Typen, der Schuld daran war, dass ich kaum etwas sehen konnte, und damit den Crash nicht vermeiden konnte, einfach stehen gelassen!!! Ich finde das eine Frechheit, wie man bei solchen Situationen dem Gutdünken der Polizisten ausgeliefert ist!

Das Ende vom Lied, ich lasse meinen verletzten Löwen zum nächsten Händler in Kulmbach schleppen und der Meister schlägt schon die Hände über dem Kopf zusammen.. tut auch wirklich weh das zu sehen.. Er geht von 5-6000 Euro grob aus, nur für meinen Wagen. Die Werkstatt ist auch ziemlich überbelegt momentan, ein Gutachter muss ebenfalls erstmal her, das heißt, vielleicht krieg ich meine Karre ja noch ne Woche vor Weihnachten. Zum Glück ist er noch vollkasko versichert..

Aber die Situation wurmt mich trotzdem enorm, weil ich meine Vollschuld irgendwie nicht einsehe! Erst recht nicht, seit ich mich von dem ersten Schock erholt habe, und die Dinge zusammen mit meinen Mitfahrern nochmal rekapituliert habe. Hier mal ein paar Dinge, die mir aufgefallen sind:

1. wenn der Gegner wie er angegeben hat langsam gefahren ist und alle im Auto vorschriftsmäßig angegurtet waren, wie können dann die Knie des Beifahrers bei einem so leichten Aufprall gegen das Armaturenbrett schlagen?

2. Wieso sagen die Gegner am Anfang alle freundlich, dass ihnen absolut nichts fehlt und geben dann, nachdem die Polizei meine Vollschuld erklärt hat auf einmal an, dass einem doch was fehlt?

3. der Fahrer hat sich in meinen augen äußerst seltsam verhalten. Er war total nett, kein bisschen angesäuert oder gestresst, klopfte mir noch auf die Schulter und sagte, kann jedem mal passieren, ist halt nicht zu ändern. Dann erzählte er noch, dass ihm vor 3 Wochen einer hinten drauf gefahren ist.. Dass er 2 Unfälle in 3 Wochen (unverschuldet!) hatte, schien ihn aber nicht weiter zu stören.

4. Wenn ich gemütlich auf einer Vorfahrtsstraße am hellichten Tag entlangfahre und sehe eine Fahrzeugfront, die sich ganz langsam von rechts heraustastet, bin ich normalerweise bremsbereit und lasse den von rechts kommen, halte notfalls an. Selbst wenn ich es recht spät sehe (was nicht der Fall gewesen sein kann, weil ich wirklich sehr langsam rauskam und die Straße gerade dahingeht), bremse ich scharf und versuche links auszuweichen.

Am Unfallort war jedoch keine Bremsspur (ich habe auch kein Quietschen gehört) und der Fahrer ist auch nicht ausgewichen. Niemand meiner Mitfahrer oder ich haben den Wagen gesehen, und ich blicke mich um und auf einmal rollt er mir rein (Dass ich bei einer solchen Geschwindigkeit einen "Bremsweg" von ein paar cm habe ist ja klar). Von seiner Seite aus war die Situation hundert mal übersichtlicher als von meiner und ich bin mir mittlerweile sicher, dass er den Unfall hätte vermeiden können...

ES SEI DENN

er wollte nicht, weil allgemein bekannt ist, wer die Schuld bekommt, wenn du auf der Vorfahrtsstraße fährst und dir einer von der Seite reinfährt. Auch sein seltsam freundliches, fast schon glückliches Verhalten und den seltsamen Zufall, dass er vor 3 Wochen schonmal in so einer Situation war, in der er nur gewinnen kann (wer auffährt, kriegt in 99% der Fälle die Schuld!), haben mich skeptisch gemacht.

Wenn ich die Sache im Nachhinein rekapituliere, wird mir immer klarer, dass ich wohl einer ungünstigen Situation zum Opfer gefallen bin, wo die eigene Vorsicht und Wachsamkeit nicht ausreicht, sondern wo ich auf die Rücksicht der anderen Verkehrteilnehmer angewiesen bin und dass ich es ziemlich sicher mit einem Menschen zu tun hatte, der die Situation besser einschätzen konnte (weil er die Übersicht hatte) und genug Zeit hatte, die GEfahrensituation in eine Unfallsituation zu verwandeln und jetzt wahrscheinlich mit Personenschaden usw. was rausschlagen will. Ich habe viel über solche Menschen gelesen und gesehen, das ist einfach widerlich, was die abziehen und es schädigt die Versicherungen mittlerweile so dermaßen, dass sie eigene Spezialisten beschäftigen, die sich mit solchen Menschen, mit vielen "unverschuldeten" Unfällen und ihren billig reparierten Autos beschäftigen. Das HEck des Typen sah nicht gerade vertrauenerweckend aus.

Tja, warum erzähle ich euch das alles so haarklein? Damit ihr mal seht, wie schnell man trotz allergrößter Vorsicht (und ich kann definitiv sagen dass ich diese Gefahrenstelle aus Erfahrung kannte, nicht unachtsam war und auch auf keinen Fall irgendwo nicht hingesehen habe, wo ich hätte hinsehen müssen oder können!!) ganz schön in der Sch**** steckt. Absurderweise war es wohl gerade fatal, daß ich so langsam und vorsichtig (weil "blind" nach links) da raus kam. Ich wette da kommt morgen was wegen Personenschaden.. ich werde euch auf dem Laufenden halten.

Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Ich will morgen nochmal mit meinem Bekannten reden, über die die Versicherung auch läuft, und ihm en détail erklären, was abgelaufen ist, vor allem mit der Sichtbehinderung und dem seltsamen Verhalten. Meint ihr, es hilft was, wenigstens die Versicherung auf die eigentlich alleine unlösbare situation hinzuweisen? Meint ihr, es hilft, die Polizei nochmal auf die Situation hinzuweisen?
Eine Rechtschutzversicherung habe ich nicht.

Was soll ich machen, wenn der Beifahrer Personenschaden meldet und Schmerzensgeld fordert? Das würde ich auf keinen Fall auf mir sitzen lassen wollen, denn wie gesagt, die Schmerzen im Knie sind vollkommen absurd und reine Geldmache!!

Von Beileidsbezeigungen bitte ich aber Abstand zu nehmen, denn der Löwe ist noch lange nicht tot und bald wird er seinen ersten Geburtstag feiern, schöner und munterer als je zuvor!
Vielen Dank schonmal, falls jemand einen hilfreichen Tip für mich hat...

Gute Nacht und unfallfreie Fahrt in diesem bek***** Winter!! :evil:
le mOnd[/u]

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Re: Es geschah am hellichten Tag...

Beitrag von Ösi-Jürgen » Mi 30.11.05 06:23

Morgen!

ich meine das du da wohl nicht ohne anwalt zu deinem recht kommst...

ich kenn da auch so ne geschichte von nem freund...der kämpft mittlerweile samt anwalt seit 2 jahren mit seinem gegenüber+anwälten....

ev.kann auch deine versicherung was machen..red mal mit denen..

traurig aber wahr...

lg jürgen
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Re: Es geschah am hellichten Tag...

Beitrag von Epiphone79 » Mi 30.11.05 07:29

Ich glaube, das ist so schon einer Menge Menschen passiert!!! Mir auch. Hab auch mal jemandem die Vorfahrt genommen, und auf meine Nachfrage bei den Insassen des anderen Fahrzeugs nach deren Befinden war alles in bester Ordnung. Nach Wochen bekomme ich schriftlich mitgeteilt, das auf einmal alle Mann ein Schleudertrauma haben wollen. War auch klare Abzocke ...... ist bei einem Verkehrsunfall ja zu einer Art Volkssport geworden. Wobei der Versicherung ist es egal, ob sie z.B. 5000 oder 10 000 € bezahlen muss. Das läuft bei denen unter Peanuts. Daher machen die sich auch selten die Mühe sowas nachzuprüfen.

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Re: Es geschah am hellichten Tag...

Beitrag von freddy » Mi 30.11.05 07:56

Bei sowas könnte man echt mal ausrasten.

Ich würde (da eh Rechtschutz) sofort nen Anwalt nehmen,
dann mal schaun, was das für Spacken in Grün-Weiß waren und sofort Beschwerde einlegen.
Hattest ja nen Beifahrer, der als Zeuge dient.
Dann gleich noch den Benz-Fahrer anzeigen.

Wenn dus auf dir sitzen lässt kannst da böse in die ***Mist*** tappen. Würde da zügigst aktiv werden. Vor allem das mit der Vollschuld find ich mal richtig dreist von den Bullen.
Klasse Freunde und Helfer die da rumlaufen.

Grüße
Stefan

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Re: Es geschah am hellichten Tag...

Beitrag von Hiob317 » Mi 30.11.05 08:22

hoffentlich hast du bilder......
wenn wenn der andere so langsam war, wieso gabs dann keine bremsspur....
und hatte der benz schnee auf dem dach?
weil wenn ja, dann stand er ja schon länger dort....
also hat er ja vorher gesehen, das es sperrfläche ist!

Viel erfiolg
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Re: Es geschah am hellichten Tag...

Beitrag von gobo206 » Mi 30.11.05 08:56

Zudem, hast Du Deine Schuld per Unterschrift auf dem Protokoll akzeptiert?
Desweiteren Mercedes auf Sperrfläche:
Argument konnte das wegen Schnee nicht sehen, dafür ist das Strassenamt zuständig und nicht Dein Problem wenn der Mercedes das nicht sieht! Also da auch nachhaken! Bilder wären echt gut!

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Re: Es geschah am hellichten Tag...

Beitrag von Timon » Mi 30.11.05 08:58

Hallo,

erstmal Beileid. Die grösste Schuld wirst du auf jeden Fall bekommen. Damit solltest du dich abfinden. Alles, was weniger als 100% ist, sollte man als Erfolg rechnen. Sorry, aber so schätze ich die Situation ein.

Selbst wenn der Mercedes nicht dort parken durfte, entbindet das dich nicht von deiner Sorgfaltspflicht. Du hast zwar vieles getan, aber halt nicht alles. Wie z.B. dich von der Beifahrerin einweisen zu lassen.

Zu dem Gegner. Ausweichen ist immer so leicht gesagt. Schonmal einen Unfall mit mind. 50 km/h gehabt? Ich bin in meinen Gedanken immer durchgegangen, was man macht, wenn es zu sowas kommt. Und ich habe zwei Sicherheitstrainings besucht. Was nützt es, wenn man plötzlich genau in diese Situation kommt? Nix. Du bist erstmal so überrascht, dass du nur auf die Bremse trittst. Und dann bist du überrascht, dass es nicht reichen wird. Aber dann ist es zu spät. Im Nachherein hätte ich mich selber verfluchen können, weil ich es besser wissen sollte. Aber das ist der Schreck des Moments.

Verletzungen merkt man durch den Schock nicht immer sofort. Ging mir selber so. Das blaue Knie und den steifen Nacken habe ich erst Stunden später registriert. Und ich war angeschnallt.

Aber Kopf hoch. Auf jeden Fall einen Anwalt nehmen. Für sowas sind die Gold wert.

Gruß
Frank
Citroen C8, Diesel, 107PS, Automatik: Bild

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Re: Es geschah am hellichten Tag...

Beitrag von obelix » Mi 30.11.05 09:30

tja, da bist jetzt reingerasselt.

denn Du bist auf die hauptstrasse und hast ihm die vorfahrt genommen.
ein richter wird dir evtl. klar sagen, dass du dann eben zur not austeigen musst oder jemand bitten, dich raus zu winken.
so ist mal die grundsätzliche rechtslage.

die andere seite. es gibt genug leute, die mit solchen dingen geld verdienen. die sehen sowas und nutzen das aus.
da lohnt es scih schon, genauer hin zu sehen.

zunächst mal würde ich den mercedes prüfen lassen. wenn z.b. unter dem auto kein schnee lag wäre die aussage des polizisten ja schon mal ad absurdum geführt. das ändert aber nix dran, dass er da ned so knapp die ausfahrt zustellen darf, da gibt es letztlich sogar vorschriften n der stvo. am ende gehört der sogar noch zu den anderen dazu. *konstruier*
auch ne überprüfung der fahrgestellnummer des escort könnte bei der versicherung als "aha" erlebnis enden. wenn das auto und der halter( auch die namen der beifahrer mal abchecken) des öfteren auftaucht liegt da schon der verdacht auf gewerbsmässige unfallfahrer vor. das beschriebene verhalten erscheint mir jedenfalls nicht normal.

es ändert zwar nix an der tatsache, dass du die vorfahrt genommen hast, das ist eindeutig der fall, aber wenn da tatsächlich so was rauskommt wird die versicherung auf jeden fall reagieren, den auf solche kunden sind sie ganz scharf, die kosten schliesslich jedes jahr unsummen mit solchen machenschaften. und du kannst - wenn sich der verdacht bestätigt - sogar gegen die vorgehen und deinen schaden einklagen.

die chance ist zugegebenermassen gering, aber so eine überprüfung ist schnell gemacht.

noch was lernen wir daraus: eine rechtschutzversicherung ist leider heut zutage die wichtigste versicherung die man abschliessen kann:-)

viel glück!

obelix
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Re: Es geschah am hellichten Tag...

Beitrag von Gentry_Ba » Mi 30.11.05 11:10

HAllo!

Herzliches Beileid- auch wenn das bei einem AUto vielleicht zu übertrieben ist. Hauptsache, dir ist nix passiert! ;)
Es könnte so sein, dass er dich wirklich abzocken wollte- solche Leute gibts einfach. Aber Fakt ist, dass du am Unfall Schuld bist. Da brauchst eigentlich garned vor Gericht gehen. Für die ist das ein Bagatellschaden, der eh nur aufhält- bei dem noch dazu der Sachverhalt kristallklar ist.
Ich kenn das. Wurde auch mal übelst abgezockt. (Bin einem 250er Roller hinten drauf gerollt, so dass es nichtmal den Fahrer gelegt hat. Lediglich das Nummernschild hats leicht verbogen. ==> Schaden: 6500 DM!!!!!!!)
Seitdem schenk ich mir auch nix mehr. Die Versicherungen kassieren eh Kohle ohne Ende. Mein weisser GTI hat sich richtig gelohnt: für 550 Euro gekauft- nachdem mir ein Russe mit nem CLK die Vorfahrt nahm, von der Versicherung nach diversen Fahrzeugmodifikationen/Angaben/Gutachten 2400 kassiert! *gggg*
Ich weiss bis heute noch nicht, wieso der GTI auf einmal nur noch 140tkm drauf hatte... :lol: Das muss mitunter daran gelegen haben, dass ich den Unfallgegner als absolut arrogant und selbstsicher in Erinnerung hab. Ausserdem hab ich mit diesem Bevölkerungsanteil in D noch ned viele gute Erfahrungen gemacht... :( :twisted:


Klar, eigentlich macht man sowas nicht und dir hilfts nix weiter. Aber sei froh, dass du wenigstens Kasko hast. Die holen sich die Kohle zwar über die Jahre wieder, aber du hast wieder nen Fahrbaren Untersatz! :)
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duke307
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Re: Es geschah am hellichten Tag...

Beitrag von duke307 » Mi 30.11.05 11:18

> ... weil fahrlässig heißt, dass man etwas BEWUSST in Kauf nimmt. Das ist bei sowas ja eine vollkommen kranke Annahme!>

Fahrlässig ist, wenn man die im Verkehr erforderliche Sorgfalt außer acht läßt. (So die juristische Definition. Etwas bewußt in Kauf nehmen passt eher zu grob fahrlässig!).

Scheiß Situation, kann man nix machen. Bei dem Unfallgegner und der Position würde ICH sofort so nen Versicherungsabzocker vermuten? Die Geld kassieren, ihr Auto billig flicken lassen und dann gehts weiter... mal deine Versicherung auf diese "merkwürdigen" Nebenumstände hinweisen? ;)

Fotos vom Mercedes und hoffen das die Versicherung das anders sieht als die Polizei. Die "fahrlässigen Körperverletzung" ist doch nur Formalität der Polizei, wenns gut läuft, wirds vielleicht eingestellt und du bist fein raus. Sei froh das dir nix passiert ist und du (hoffentlich) ne Vollkasko hast! :)

Duke
Zeig den anderen, dass sie an allem schuld sind. Erzähl jedem, wie Sch**** das Land ist. Such die Schuld nie bei dir. Warte darauf, dass die anderen etwas tun. DU bist Deutschland! ;)

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