So, es funzt wieder!
Es musste allerdings der Schliesszylinder ausgebaut werden; das ist das Dingen, wo man den Schlüssel reinsteckt und ist unabhängig vom Türgriff.
Nur Rostlöser reinlaufen lassen, brachte überhaupt keine Verbesserung (mehrmals probiert).
Ausbau vom Schliesszylinder dauert eine Minute: in Höhe des Türgriffes ist die Gummidichtung der Türe geteilt, einen Teil kann man hochheben und sieht ein Loch, an dessen Ende eine Torx-Madenschraube ist. Diese Schraube nicht nur lösen, sondern soweit rausdrehen wie möglich. Die kann man nicht vollständig rausschrauben, weil an deren Ende (hinter der Bohrung) ein kleiner Keil
aufgeschoben ist, und durch das Rausdrehen der Schraube wird der Keil angezogen und damit gegen Herausfallen gesichert. Dann kann man den Schliesszylinder ganz einfach herausziehen. Ich habe dummerweise sogar die Schraube zuweit REINgedreht, nachdem der Zylinder schon draußen war - nicht gut. Die Schraube hat die Bohrung auf der anderen Seite verlassen und ist mitsamt dem Keil in der Türe verschwunden. Dann musste also die Verkleidung ab, und in der Türe auch noch was ausgebaut werden, um dann die Teile, nach langem Suchen, sehr verwinkelt alles da drin, raus zu fischen. War nicht lustig!
Hat man den Schliesszylinder in der Hand, kann man dessen Plastikblende abmachen.
ich hab dann erstmal in WD 40 eingelegt, dieses auch mal warm gemacht, und immer mal wieder versucht, den Schlüssel reinzubekommen, ich hatte ja Zeit wegen dem Auseinandernehmen der Türe
Hatte nix gebracht.
Habe dann noch einen Fachmann angerufen: der meinte, einen GUTEN Rostlöser im Spezialhandel kaufen, Baumarktkacke würde nix taugen, und dann längere Zeit einweichen. Ging aber nicht, war ja Samstag nachmittag, und ich wollte fertig machen.
Zweiter Vorschlag: Im Schloss befänden sich "bewegliche Häckchen", die durch das jahrelange nicht-Gebrauchen festbacken; die müsste man also losbekommen.
Habe dann probiert, den Zylinder zu demontieren, aber nicht geschafft, man sieht einfach nicht, wie man da vorgehen sollte, ohne alles zu zerstören.
Aber seitlich am Zylinder zwei kleine Öffnungen, dahinter kleine schwarze Metallteile. Mit. dem Schraubenzieher rumgeporkelt und gleichzeitig versucht, den Schlüssel reinzuschieben - BINGO! Das war wohl das ominöse Häckchen. Zum Glück ist es mir vorher nicht gelungen, das Dingen auseinander zu nehmen; wenn ich jetzt darüber nachdenke, bin ich mir gar nicht sicher, ob ich den Scheiß wieder zusammengebaut bekommen hätte...
Der Einbau geht im Prinzip genauso schnell, allerdings befindet sich. am Ende des Zylinders eine ca. 8 cm lange Welle mit Kardangelenk, weil deren Ende leicht versetzt in eine Öffnung geschoben werden muss (Vierkant-ähnliche Verbindung). Beim ersten Versuch haben wir die Öffnung nicht getroffen, und weil wir in Eile waren, habe ich dann von Innen geführt, die Verkleidung war ja noch ab.
Es geht aber auch nur von außen (hatte ich die Woche davor schon mal gemacht und per Zufall sofort getroffen), denn um das Gelenk ist eine Spiralfeder verbaut, damit könnte man den Winkel grob einstellen. Also den Zylinder reinstecken und kontrollieren, ob es schliesst, wenn man den Schlüssel dreht; wenn ok, dann wieder die Madenschraube unter der Türdichtung reinschrauben und fertig ist der Lack.
Ein neuer Zylinder kostet 160 Ocken (weiss nicht mehr, ob das mit Einbau war), ich finde, dafür kann man ihn ausbauen und versuchen gängig zu machen.
MAN DARF NUR KEINEN FEHLER MIT DER MADENSCHRAUBE MACHEN!!!
Apropos: man kann auch ohne den Zylinder fahren, die Türe geht genau so auf und zu, und abschliessen geht über Fernsteuerung.
Man muss nur beim Türöffnen von außen den Griff beim Ziehen nach links drücken, weil er sonst innen drin aushaken kann, was aber auch kein riesen Problem ist, kleinen Drahthaken biegen und damit wieder einhaken....Aber wenn ich längere Zeit ohne Schliesszylinder fahren wollte, würde ich in das Loch etwas reinstecken, a) damit der Türgriff nicht nach rechts wandert und aushakt, und b) gegen Wassereintritt...
Man könnte den Zylinder also durchaus längere Zeit in "gutem Rostlöser" einweichen.
Zu guter Letzt noch ein Tipp von meinem Fachmann (selbstständiger Peugeotmeister), und der gilt wahrscheinlich nicht nur für Peugeot:
Die Schlösser verranzen oft, wenn man über lange Zeit nicht mit dem Schlüssel, sondern nur mit der Fernbedienung schließt.
Also: Zweimal im Monat den Schlüssel benutzen.
Mir wars eine Lehre!
Grüße
idolf
