was ist besser für den Motor ???

Die wohl interessanteste Kategorie. Ihr habt Probleme mit Eurem Peugeot? Die Werkstatt weiss mal wieder nicht weiter? Das Handbuch gibt auch nichts mehr her? Na dann, stellt Eure Frage hier rein.
Aron
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Re: was ist besser für den Motor ???

Beitrag von Aron » So 25.10.09 20:16

giant_didi hat geschrieben:Wie gesagt, das MSG bekommt Eingangsswerte, wie Gaspedalstellung, Luftmasse, Drehzahl etc. und "entscheidet" anhand seines Programmes auf dem Chip die Ausgangsgrößen wie oben besprochen. Wie soll man das von außerhalb sinnvoll regeln?
Man müsste erstmal wissen um was für einen Motor es sich handelt. :cool:

Aber prinzipiell lehnt sich eine Box eben an die von Dir genannten Werte an.

Beispiel Bosch MV Einspritzanlage am HDi. Nehmen wir mal die Box die die Einspritzdauer verlängert. Original macht das MSGR z.B. bei 3000rpm 55mg/H. Das ist nehmen wir den 80KW Motor Maximalwert, die Box erkennt dann die 950µs Einspritzdauer und packt darauf z.B. 200µs rauf. Ein Chip macht nix anderes. Sieht das MSGR jetzt irgendein Problem und regelt die Einspritzdauer auf 400µs zurück kann dann die Box je nach Boxenkennfeld die Verlängerung schon gegen null fahren. Also dieses Prinzip ist absolut nix anderes als die passende Software aufm MSGR. Gleiches gillt für den Ladedruck.

Zur Raildruckbox... ich fahre mein Fahrzeug seit 270000km mit maximalen Raildruck ab 3000rpm, sprich das Maximum was das Magnetventil technisch zulässt, das sind 17% mehr. Bei 200000km habe ich an der Einspritzpumpe für 15€ einige Dichtungen wechseln müssen, aber davor ist mein Motor auch 50000km mit mindestens 50% Biodiesel gelaufen, die neuen Dichtungen sind übrigens RME resistent. Also Wenns die Dichtungen nach kurzer Zeit zerlegt liegt das meiner Erfahrung nach an der Kraftstoffqualität bzw an Fertigungsproblemen an der Pumpe. An meiner CP1 sind die Hochdruckbohrungen übrigens so das der durchströmende Hochdruck nicht in das Übergangsröhrchen (bzw Innenmuffe) strahlt, sondern halb auf den aufgesetzten O-Ring. Also klar wäre das Problem mit weniger Druck später aufgetreten, aber eben nur später, viel schädlicher ist hier eben der Kraftstoff.

Noch was zum Motor. Sollte es sich um einen THP handeln muss an der Zündung nix geändert werden, das System läuft wie beim Diesel ab, sprich eine gesunde Verlängerung der Einspritzdauer im richtigen Verhältniss zur Ladedruckanhebung bringt da gar keine Probleme. Sicherlich wäre eine gescheide Software von aussen schlechter nachzuweisen, was wars aber im groben und ganzen auch, da sich die Boxen wie gesagt an die originalen Parameter anlehnen bzw die Kennfelder durch manipulation dahingehend ändern wie es auch eine andere Software im MSGR macht.

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Re: was ist besser für den Motor ???

Beitrag von Tim » Di 27.10.09 22:58

mist... nach der detaillierten erläuterung ärgere ich mich, nicht doch die powerbox bei FP für meinen RC bestellt zu haben, als sie im angebot war...
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Re: was ist besser für den Motor ???

Beitrag von Real » Mi 28.10.09 09:06

moin,

ich haette da mal ein paar Fragen:

Gibt es wirklich Boxen, die die Einsprtizdauer verlaengern? Wo bekommen die ihr Eingangssignal her, leistungsseitig vor dem Injektor? Wie will diese Box zwischen Vor-,
Haupt- und Nacheinspritzung unterscheiden?

Gruss

Real

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Re: was ist besser für den Motor ???

Beitrag von Aron » Do 29.10.09 08:47

Real hat geschrieben: Gibt es wirklich Boxen, die die Einsprtizdauer verlaengern? Wo bekommen die ihr Eingangssignal her, leistungsseitig vor dem Injektor? Wie will diese Box zwischen Vor-,
Haupt- und Nacheinspritzung unterscheiden?
Eigentlich sind das die "teueren" Boxen, geht halt überall ausser bei Piezoinjektoren.

Die bekommen das Signal direkt von der Injektorleitung. Maximaleinspritzdauer bei 2000rpm (110ps 2,0 Varianten) liegt bei knapp 1,1ms, bei 4000rpm bei ca 750µs. Die Voreinspritzung liegt maximal bei 250µs, also kann man mit der Software schon sehr leicht sagen ab einer Einspritzduer von z.B. 500µs wird begonnen die Einspritzdauer zu verlängern ohne das die Voreinspritzung angetastet wird.

Bei der Nacheinspritzung kann man die Box bis 3200rpm zählen lassen, also bei einem Injektor bzw dem Unterprogramm sperrt man dann eben bei unter 2800rpm die 3. Einspritzung. Ab 3200rpm fällt die Voreinspritzung weg, dafür ist die Nacheinspritzung (gibts ja nur wenn der FAP freibrennt) extrem kurz, sprich unter 250µs, hier wird die dann mit der Mindestansprechdauer für das Unterprogramm eh tabu.

Ich habe in meiner Software sogar noch ne Begrenzung drinne wenn die Nacheinspritzung aktiv ist, sprich der Korken regeneriert. Normal fahre ich bis zu 60% mehr Einspritzdauer, bei der Regeneration aber nur mit 40%, habe da nen zweites Kennfeld drinnen, welches eben bei 3. Einspritzung angesprochen wird.

Grundsätzlich funktioniert das ganze auch bei noch mehr Einspritzungen wie z.B. die Multijetmotoren, die laufen im Normalbetrieb mit 3 Einspritzungen, bei Korkenregeneration mit bis zu 5 Einspritzungen, hier gillt der gleiche Grundsatz, die längste Einspritzung bzw die 2. und 3. sind zu verlängern, die Filterung ist auch hier mit dem richtigen Programm kein Problem.

Also halten wir mal fest, die längste Einspritzung muss verlängert werden und mit einem Microcontroller kann man im Programm zig Filter hintereinander setzen bis man die Einspritzdauern so zerlegt hat das das Programm entscheidet, dieses ist lang genug... dieses ist in der richtigen Reihenfolge usw. Dann wird am originalen Einspritzende einfach der richtige Wert aus dem richtigen Kennfeld abgeholt und auf den Injektor gegeben. Meiner fährt wie gesagt mit 60% mehr Einspritzdauer und 17% mehr Raildruck, angepasstem Ladedruck und noch etwas geänderten Werten der Luftmasse, Differenzdruck usw... was soll ich sagen, es geht auf die 280000km zu :teufelgut:

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Re: was ist besser für den Motor ???

Beitrag von Real » Fr 30.10.09 17:43

moin,

hast du so eine Box gebaut oder hast du eine gekaufte getunt?

Wie schafft es die Elektronik die Injektoren angezogen zu halten? Gibt's da ne Leistungselektronik in der Box (DC/DC Wandler) oder wie wird die Stromversorgung
gestuetzt?

Wenn du die Modifikation so weit treibst, warum hast du dir dann nicht besser nen Lesegeraet besorgt und dann die Kennfelder direkt manipuliert? AFAIK gibt es die Dinger fuer bezahlbares Geld fuer die EDC15.

Noch ne Frage: Was sagt der TUV zu deiner Box?

Gruss

Real

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Re: was ist besser für den Motor ???

Beitrag von Aron » Sa 31.10.09 10:48

Real hat geschrieben: Wie schafft es die Elektronik die Injektoren angezogen zu halten? Gibt's da ne Leistungselektronik in der Box (DC/DC Wandler) oder wie wird die Stromversorgung
gestuetzt?

Wenn du die Modifikation so weit treibst, warum hast du dir dann nicht besser nen Lesegeraet besorgt und dann die Kennfelder direkt manipuliert? AFAIK gibt es die Dinger fuer bezahlbares Geld fuer die EDC15.

Noch ne Frage: Was sagt der TUV zu deiner Box?
Wandler brauchste nicht, die Injektoren laufen im der Haltephase mit 12v, welche auf 0v getaktet wird, die Rufphase macht ja vorher schon das MSGR. Leistungsstufe ist kein Akt, gibt viele kleinste Mosfets mit unheimlich Leistung. :cool:
Edit, also die Haltephase erfolgt per PWM, in Form von Stromaufbaus und Stromabbaus via Sperre der Indunktionsspannung am Injektor, maximal gibts da eben 12v und 10A.

Weils einfach Spaß macht wirds so gemacht, meine MFA für einige Motorparameter geht z.B. nicht mitm Lesegerät. Auch gehts schon weiter mit den ganzen zusätzlichen Parametern, anderer MAP Sensor muss her, also wird einer aus der Elektronik für 20€ genommen, diese brauchen dann eine Anpassschaltung, wobei auch wieder ein ATMEL her muss. In diesen Bereichen hast Du schon einige Parameter wo die Eingänge des MSGRs vom Pegel nicht mehr ausreichend sind, also wird angepasst... geht ja nicht nur um 30%.

Der Tüv ist begeistert, ein Eintrag steht in den Papieren drinne, wieviel usw sei mal dahingestellt, für die Versicherung und Tüv etc ists erstmal relevant das was drinne steht. :idea: :cool:

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Re: was ist besser für den Motor ???

Beitrag von Real » Sa 31.10.09 16:21

moin,

ich bin der Anzugsphase von ca. 80V und in der Haltephase von ca. 40V ausgegangen. Die 40V ueber PWM koennten dann natuerlich eventuell in ca. 12V "effektiv" enden. Wie hast du die denn gemessen, mit nem Oscar?

Hast du dich vielleicht auch mal mit dem CANbus auseinandergesetzt und was gebastelt?
Hast du eventuell Unterlagen ueber die Protokolle die Peugeot ueber den Bus faehrt?

Ansonsten: coole Sachen, wenn dann auch noch alles funktioniert. Wuerd ja gerne mal ne Runde in deiner Schleuder drehen, ist aber leider ein wenig weit weg.

Ich haett noch ein paar Fragen bezueglich Tuning vom DW12. Kann ich dir da mal ne PN schicken, oder dich ueber ICQ anpingen?

Gruss

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Re: was ist besser für den Motor ???

Beitrag von Flame » Sa 31.10.09 16:49

Gude.

Bei der ganzen Fachsimpelei und den Details von Kennfeldänderungen kann ich leider nicht mitreden. Was ich aber sehr wohl sagen kann sind die Erfahrungen die ich mit beiden Verfahren bei meinem 207 HDi 109 gemacht habe.

Eine Powerbox (MSpeed) hat 400€ gekostet aber nur relativ wenig gebracht. Laut Prüfstandlauf hat sich die Motorleistung auf 128PS erhöht, wobei das Drehmoment nahezu gleich geblieben ist 264Nm (Serie: 240Nm mit Overboost auf 260Nm).
Ein Überarbeiten der Motorkennlinien (Clemens MS) hat 535€ gekostet und eine Anhebung auf 135PS erbracht, wobei das Drehmoment auf dauerhafte 319Nm geklettert ist.

Ich habe seit der Software-Änderung 10.000km abgespult und keine negativen Erfahrungen sammeln können. :D

Somit wäre mein Rat für Sebo89: Software-Optimierung vom Fachmann!

Kostet zwar etwas mehr aber bringt auch deutlich mehr.
Und wenn es jemand macht der schon seit Jahren Erfahrung damit hat, dann wird dieser auch nichts bis zur Schmerzgrenze ausreizen, sondern wird nur vertretbare Werte einprogrammieren!

Greetz Flame
Ich bin das Kind vor dem euch eure Eltern immer gewarnt haben!

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Re: was ist besser für den Motor ???

Beitrag von Aron » Sa 31.10.09 19:37

Flame hat geschrieben:Eine Powerbox (MSpeed) hat 400€ gekostet aber nur relativ wenig gebracht. Laut Prüfstandlauf hat sich die Motorleistung auf 128PS erhöht, wobei das Drehmoment nahezu gleich geblieben ist 264Nm (Serie: 240Nm mit Overboost auf 260Nm).
Ein Überarbeiten der Motorkennlinien (Clemens MS) hat 535€ gekostet und eine Anhebung auf 135PS erbracht, wobei das Drehmoment auf dauerhafte 319Nm geklettert ist.
Moin,

genau, das ganze ist mit Chip einfacher, fraglich ist was Du für eine Box hattest... 17% hört sich nur nach Raildruck, an, also eine Box die nicht an die Injektoren geht, wie gesagt, da gibts gravierende Unterschiede.

Mit dem Drehmoment das ist aber komische, dauerhafte 319Nm bedeuten bei 4000rpm 180ps. Sicher das das so ist? Mein HDi 107 läuft eben zwischen 2200 und 3000rpm bei konstanten 380Nm, welche aber danach schrumpfen, da bei 4000rpm "nur" 130kw anliegen.

Aron
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Re: was ist besser für den Motor ???

Beitrag von Aron » Sa 31.10.09 19:37

Real hat geschrieben: ich bin der Anzugsphase von ca. 80V und in der Haltephase von ca. 40V ausgegangen. Die 40V ueber PWM koennten dann natuerlich eventuell in ca. 12V "effektiv" enden. Wie hast du die denn gemessen, mit nem Oscar?

Hast du dich vielleicht auch mal mit dem CANbus auseinandergesetzt und was gebastelt?
Hast du eventuell Unterlagen ueber die Protokolle die Peugeot ueber den Bus faehrt?
Klar mitm Speicheroszi. Die 80v liegen auch nur ca 50µs an, danach noch 100µS 12v, dann ist die Rufphase beendet und es kommt die Haltephase mit 70µS 12v, 50µS 0v, so lange bis die Einspritzung beendet wird.

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