tieferlegung hinterachse (drehstäbe)
so, dann fangen wir mal mit etwas theorie an:
- du hast insgesamt drei drehstäbe: einen stabi, eine feder für links und eine feder für rechts.
die beiden "federn" sind in den beiden bildern eingekreist und beschrieben.
hinter der schraube, die zwischen den beiden "federn" ist, ist der dritte drehstab, der eine verbindung des rechten und linken achsschenkels darstellt.
die federn sind im prinzip nur eine eisenstange und haben sowohl vorne als auch hinten eine verzahnung.
nun zur praxis:
- die beiden torxschrauben, die in den beiden bildern jeweils rechts sind lösen.
- auch die torxschrauben am jeweils anderen ende des drehstabs lösen.
- dahinter ist eine unterlegscheibe mit nicht-mittigem loch, die daher den drehstab im achsschenkel verkeilt.
diese auch rausnehmen.
- den abstand vom achsschenkel zu einem festen punkt des fahrzeugs messen (wie im oberen bild eingezeichnet)
- der drehstab hat innen ein gewinde, da kommt eine gewindestange rein, auf der ein bewegliches gewicht ist.
am anderen ende der gewindestange muss ein anschlag sein.
(noch besser ist natürlich das original peugeotwerkzeug)
- jetzt den drehstab rausschlagen (viel spaß dabei *fg*)
- wenn er draußen ist, würde der achsschenkel runterfallen, wenn nicht der stabi wäre
- den schwingarm etwas anheben, so dass sich das vorher gemessene maß um x (z.b. 1cm) verkleinert und abstützen
evtl musst du hierfür eine schraube des dämpfers abbauen
- die enden des drehstabs ordentlich saubermachen und mit kupferpaste o.ä. einfetten.
- jetzt den drehstab soweit reinschieben, bis die verzahnung verkantet
- den drehstab solage drehen, bis er locker einrastet (hier muss vermutlich schon noch etwas nachgeholfen werden, man spürt aber, wann die verzahnung passt)
- drehstab vorsichtig komplett reinschlagen
- fertig!
noch ein paar bemerkungen:
- für die andere seite den ganzen kram natürlich wiederholen
- da maß -1cm nicht zwingend 1cm tieferlegung bedeutet, achse nicht gleich komplett zusammenbauen (sicherungsscheibe weglassen, torxschrauben weglassen, reifen nur mit 2 schrauben festziehen).
auto runterlassen, handbremse lösen und gang raus (wichtig, da das auto sonst verspannt dasteht) und gucken bzw messen.
evtl nachkorrigieren (ist dann innerhalb von 5 min erledigt, weil die drehstäbe leicht rausgehen und keine schrauben mehr zu lösen sind).
- was im unteren bild als "das eigentliche bzw größte prob dargestellt ist",
ist halb so wild: einfach auf beiden seiten die schrauben des dritten drehstabs lockern, dann kannst du diese komische halterung wegschieben.
aber achtung: wenn du diese schraube kompl rausdrehst, kannst du den kompletten achsschenkel rausziehen!
so, ich glaube, ich hab alles gesagt und nix vergessen...
greetz und viel spaß
(c) 2002 RedRunner
Ich hab einfach mal ein paar Bilder zum besseren Verständnis hochgeladen.
Die Aufhängung rechts am Beispiel eines Peugeot 106So sieht die Verzahnung aus, in der sich der Drehstab verkeilt.
und so sieht das Drehstabende aus, wenn man alles weggeschraubt hat.
Das Ganze nochmal auf der linken Seite.
wieder vergrößert
So sieht der ominöse Drehstab im ausgebauten Zustand aus, eigentlich recht harmlos, oder?
Das eine Ende des Drehstabs (32 Zähne)...
...und hier das andere (30 Zähne)
So kann das Werkzeug aussehen: Eine simple Gewindestange mit ein paar Gewichten drauf.
(Das Foto wurde zu Beginn der Arbeiten gemacht, später haben wir das Spielzeuggewicht runtergemacht und richtige
Gewichte raufgemacht :-) ).
Diese Beschreibung dient als Ergänzung und beschreibt vorallem die Anwendung des speziellen Werkzeugs und die Vorarbeit zum Ausbau, nicht den Ausbau selbst, dazu gibts schon genug Infos. (siehe oben) ein paar Bilder gibts trotzdem dazu, denn Bilder schaden nie.
Also, hier die Infos :
Bevor man sich dranmacht die Drehstäbe auszubauen, müssen sie erstmal ordentlich entrostet werden. Ich habe z.B. an den beiden Wochenenden vor dem Ausbau
kräftig Rostlöser in Kombination mit Kriechöl (WD40) aufgesprüht. Das bewirkt Wunder und ist ein Muss. Von beiden Seiten so gut es geht in die Verzahnung
an den Enden der Drehstäbe. Je mehr desto besser.
Um die Drehstäbe auszubauen, muss man sich ein Werkzeug basteln, mit dem man diese dann rauszieht. Am besten im Baumarkt eine M8 Gewindestange kaufen dann braucht man noch 13er Muttern und Unterlegenscheiben (mehrere, weil der Verschleiß recht hoch ist), die als Anschlag dienen. Zur Anwendung: Man schraubt die Gewindestange in das Innengewinde des Drehstabs schiebt ein paar Hantelgewichtscheiben auf die Stange (mit Klebeband verkleben) dann die Unterlegscheibe drauf und die Mutter. Dann kanns losgehen. Die Gewichte immerwieder so fest wie möglich gegen den Anschlag knallen, solange bis der Drehstab draussen ist. Das ganze funktioniert quasi wie ein Hammer nur eben in die andere Richtung. Trotz dem vielen Rostentferner kann das einige Kraft und Geduld kosten, einfach nicht aufgeben.
Es gibt natürlich noch andere Varianten des Werkzeugs, aber das war für mich am simpelsten.
Die umrahmte 13er Schraube öffnen (rechts und links) dann an der halterung rütteln, evtl. mit schraubenzieher in den Spalt hinter der Halterung, dann kann man sie nach oben bewegen und man kommt an das Drehstabende ran.
gruß tom_e306xsi