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Vor dem Ausbau
Vorher solltest Du prüfen, ob ggf. einzelne Birnchen der Anzeigetafel defekt sind. Wenn das der Fall ist, solltest Du Dir vor Beginn der Arbeit ein paar davon besorgen, um die Sache nicht wieder halb defekt einsetzen zu müssen. Wenn die Anzeige erst einmal ausgebaut ist, wird's problematisch mit dem Autofahren... :o)
Zudem übernehme ich keine Haftung, egal in welcher Hinsicht. Verbesserungsvorschläge bitte an die Admins von http://www.peugeotforum.de. Die Anleitung wurde mit einem 406 Serie 1, Bj. 01/96 erstellt.
Entfernen der Verblendung
Oberhalb der Instrumententafel liegen über Kopf 3 Schrauben, die mit einem TX 15 entfernt werden.
Danach werden die Lüftungsdüsen nach unten gestellt und seitlich gegriffen. Mit einem beherzten Griff, abwechselnd links und rechts, kann mann diese seitlich aus den Führungen hebeln.
Die Verkleidung zu lösen erfordert ein wenig Geduld, da der Kunststoff über die Jahre gut eingesessen und ggf. auch "verklemmt" ist. Wichtig ist hier wirklich, die Ruhe zu bewahren, das braucht einfach ein wenig Zeit. Die gesamte schwarze Kunsstoffverbendung von der linken bis zur ganz rechten Düse wird in einem Stück entfernt, inklusive der Lüftungsdüsen, die ein Stück hinter die Konsole gehen.
Die Verblendung ist nur mit Halteklammern gesichert.
Wenn das Enrfernen der Verblendung bei einer einzelnen Düse nicht funktioniert, muss gegebenenfalls die Lüftungsdüse von der Verblendung getrennt werden. Es befinden sich an den Seiten Klemmmechanismen, die gelöst werden müssen. Die Nuten dafür sehen, wenn die Düse entfernt wurde, demontiert etwa so aus:
Wenn die Verkleidung an den Düsen ein paar Milimeter absteht, kann der gesamte Kunststoffrahmen um die Instrumententafel herum von oben herunter und zu Dir hin gezogen werden. Vielleicht bietet sich in diesem Moment die Hilfe einer zweiten Person an, die den Rahmen bei den Lüftungsdüsen im Auge behält. Geht aber auch problemlos alleine.
Wenn man den Rahmen in der Hand hat, kann er zur Seite weggelegt werden.
Ausbau der Instrumententafel
Die Instrumententafel selber ist an vier Punkten befestigt, zweimal oben und zwei mal unten an den Außenpunkten. Wenn diese gelöst sind, kannst Du die gesamte Anzeige leicht zu Dir ziehen.
Auf der rechten Seite ist eine Kabelführung, die gelöst werden muss.
Danach werden die beiden Stecker gelöst, in dem die kleinen Verriegelungshebel nach links umgelegt werden.
Vorsicht: Der Stecker bröselt ggf., also sachlich angehen! Hier noch einmal im Detail:
Danach sind wir mit der Konsole fertig – sieht alles ein wenig trostlos aus...
Bestandteile der Instrumententafel
Die Instrumententafel ist nun ausgebaut. Sie besteht aus 3 Ebenen: Dem vorderen Teil bestehend aus dem Klarglas und der Maske, einem mittleren Teil bestehend aus den Zeigermechanismen und einem hinteren Teil, hauptsächlich bestehend aus einem weißen Träger. Auf ihm sind rückseitig die Leiterbahnen und innen eine Platine liegend.
Nachdem die Konsole nun vor Dir liegt, sind zunächst 9 Schrauben (PH 2) zu entfernen, die den Tacho zusammenhalten. Das Plastik ist mit der Zeit schon ordentlich ausgehärtet und neigt dazu, zu zerbröseln.
Zerlegen der Komponenten
Mit einem TX10 muss nun die Torx-Schraube neben dem blauen Stecker entfernt werden. Danach wird die gesamte Konstruktion nur noch via Steckverbindungen und Klemmungen gehalten.
Die Klemmung der oberen Seite befinden sich im rot markierten Bereich. Dort ist der weiße Kunststoff hinter den schwarzen geklemmt. An der Unterseite sind außen ebenfalls solche Klemmungen - an diesen drei Stellen muss ein leichter Druck auf das weiße Plastik ausgeübt werden und der Tacho zerfällt in zwei Teile.
Wenn der Frontrahmen nun entfernt ist, kann das Element mit den Zeigerinstrumenten nach vorne weg aus dem weißen Kunststoff herausgezogen werden. Die Instrumente besitzen Stecker, in die lange Stifte führen. Das Zerlegen geht sehr einfach und ohne Gewalt. (leider kein Bild)
Jetzt liegt der weiße Kunststoffrahmen vor Dir, innen ist die Platine ringsum mit Klemmhalterungen befestigt. Die Krux liegt nun im Entfernen der Kontaktleiste, rot umrandet, die zur Rückseite der Platine führt. Wer fit im Löten ist, dem sei das einfache Durchknipsen der Drähte empfohlen, wenn denn die Kontaktleiste nicht auch überprüft werden soll. Die Drähte können dann später wieder verlötet werden. Wer diesen Schritt macht, kann zum Punkt "Das eigentliche Problem" springen, hat aber ein Restrisiko, dass die Anzeige nachher nicht ordnungsgemäß funktioniert.
Entfernen der Kontaktleiste
Wer es mechanisch richtig machen oder auf Nummer sicher gehen will, kommt um gebrochenes Plastik selten herum, denn die Nase, die die mechanische Verriegelung dar stellt, kann am besten einfach mit einem Schraubenzieher weggekratzt werden. Diese Nase ist auf dem Bild rot markiert und liegt hier unter der Leiterbahnfolie. Danach kann die Metallklammer nach oben entfernt werden. Das geht zum beispiel mit einem 10er Torx, den man unter die Klammer klemmt und mit dem Schraubendreher nach oben weghebelt.
Auf einer Seite der Kontaktleiste ist wieder eine Verriegelung (rot markiert), die aufgehebelt werden muss, bevor die Leiste mit einem Schraubenzieher aus ihrer Halterung gedrückt werden kann. Nur so lässt sich später die Platine entfernen.
Die Kontaktleiste im Detail: Sie gab im Laufe der Jahre der Klemmung nach, deutlich zu sehen an den Abdruck der Klemmleiste an den einzelnen Kontakten. Deshalb ist ebenfalls wichtig, die Klammer wieder neu zusammenbiegen. So wird die Klemmung beim erneuten Zusammenbau sichergestellt.
Das eigentliche Problem
Kommen wir nun zum eigentlichen Problem des Tachoausfalls: Die Makroaufnahme verdeutlicht, dass wahrscheinlich das Absacken der Platine auf Grund mangelhafter Befestigung und den damit auftretenden vertikalen Kräften zwischen Platine und den Instrumenten Grund für den Ausfall ist. Es bilden sich so Haarrisse an den Stiften der Zeigerinstrumente. Kleine Fehlkonstruktion, das Ganze.
Nachlöten Alle Lötstellen der Stifte müssen nachgelötet werden, d.h. in Ergänzung mit neuem Lötzinn mit Flußmittelseele einmal sauber erhitzt werden. Dazu am Lötkolben eine etwas höhere Temperatur wählen, zw. 300 und 400 Grad, um nicht lange an der Platine herumkokeln zu müssen. Abhängig von der Ausstattung des Fahrzeugs differiert die Anzahl der Löätstellen. Hier ist es die ST eines 96er Diesels mit Tachometer, Drehzahl und Tankanzeige. Die Stifte der Wassertemperaturanzeige sind in diesem Fall im weißen Kunststoff integriert. Sieh Dir also am besten die Bestückungsseite Deiner eigenen Platine genau an, wo dort Stifte für die Zeigerinstrumente liegen!
Im Anschluss daran empfiehlt es sich, die Kontaktflächen der Stifte noch einmal zu reinigen. An den Stellen, wo die Zungen der Kontakte auf den Stiften gelegen haben, sind für gewöhnlich kleine schwarze Punkte zu erkennen. Diese, am besten mit einem Teppichmesser, vorsichtig abkratzen. Die Stifte sind allerdings beschichtet – ein zu starker Abtrag der Oberfläche führt dazu, dass das Metall an dieser Stelle nicht mehr gegen Umwelteinflüsse geschützt ist und ggf. korridiert. Also sei bitte vorsichtig! Den danach entstanden feinen Staub aus den Plastikgehäusen pusten.
Wenn Du willst, kannst Du nun die eingedrückten Stellen in der Kontaktleiste entfernen. Dazu entweder mit einem Lötkolben kurz erhitzen (empfohlen) oder mit einem Teppichmesser leicht abschaben.
Zusammenbau
Jetzt kann wieder der Zusammenbau begonnen werden – quasi in umgekehrter Reihenfolge. Beim Wiedereinsetzen der Platine in den weißen Kunststoffrahmen unbedingt darauf achten, dass alle Halteklammern auch wieder richtig sitzen. Wenn eine Klammer nicht 100 Pro sitzt, muss sie mit einem Feuerzeug erhitzt und gleichzeitig nach unten gedrückt werden. Du kannst die Klammern zusätzlich noch mit Heißkleber oder ähnlichem unterstützen, dann ist die nächsten Jahre auch Ruhe! So! :o)
Wenn Du den Schritt "Entfernen der Kontaktleiste" nicht glamurös beendet hast und Dir ein Platikclip fehlt, kannst Du das ganze nach dem Aufstecken der Klammer auch einfach wieder mit einem Lötkolben verschweissen, das sieht dann so aus:
Wenn Du nachher alles wieder ordentlich zusammengabaut hast, sollten die Anzeigeinstrumente wieder funktionieren!
(c) bjoern406stdt